Halsbandleguan – Haltung und Pflege im Terrarium

Halsbandleguan – Haltung und Pflege im Terrarium

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Die Haltung von Exotischen Tieren wie Reptilien ist nicht nur ein faszinierendes Hobby, sondern gibt auch Einblick in die einzigartige Lebensweise von interessanten Tieren. Die Halsbandleguan-Haltung ist dabei in der Terraristik nicht nur recht weit verbreitet, sondern erfreut sich auch großer Beliebtheit. 

Diese aufgeweckten Echsen mit dem einzigartigen Charakter haben schon so manchen Terrarianer verzaubert. 

Daher möchte ich dir in diesem Artikel gerne alles zur Halsbandleguan-Haltung erklären, sodass du dich um diese wundervollen Tiere vollumfassend und richtig kümmern kannst. 

Die typischen Merkmale eines Halsbandleguans (Crotaphytus collaris)

Halsbandleguan im Terrarium auf einem Kaktus

Der Halsbandleguan (Crotaphytus collaris) ist aufgrund seiner einzigartigen Erscheinung ein überaus beliebter Terrarienbewohner. Die Grundfarbe der Tiere variiert von grau bis hin zu einem grünlichen Ton. Seinen Namen hat er durch die markante bandähnliche Zeichnung die sich am Hals der tiere befindet. 

Vom Körperbau her ist die Echse mit einem sehr langen Schwanz ausgestattet, der besonders für das Gleichgewicht verantwortlich ist. Mit den Krallen können sich diese Leguane wunderbar in steinigem Gelände bewegen. Die Schnauze ist eher etwas flacher. 

Wie groß wird ein Halsbandleguan?

Ein wichtiges Kriterium bei der Anschaffung von Tieren ist natürlich immer deren potenzielle Größe. Halsbandleguane können dabei eine Größe von 30 bis 50 Zentimetern erreichen. Es sollte aber dazu gesagt werden, dass ein Großteil der Länge den Schwanz der Tiere ausmacht. 

Ausgewachsene Halsbandleguane können übrigens zwischen 400 und 600 Gramm schwer werden. Damit gehören sie zwar noch nicht zu den großen Echsen, dennoch sollte das mit bedacht werden, wenn man sich ein solches Tier anschafft. 

Wie alt kann ein Halsbandleguan werden?

Ebenfalls sehr relevant ist das potenzielle Alter von Tieren. Bei guter Haltung und Pflege kann ein Halsbandleguan durchaus bis zu 20 Jahre alt werden. Besonders unerfahrene Halter sollten das bedenken, da es nicht selten vorkommt, dass Reptilien einfach ausgesetzt werden, da die Halter sich nicht mehr um sie kümmern wollen. 

Der Charakter von Halsbandleguanen

Untereinander haben Halsbandleguane ein starkes Territorialverhalten. Daher empfiehlt es sich, sie entweder einzeln zu halten, oder wenn dann nur ein Männchen zusammen mit einem Weibchen unterzubringen. 

Was das Gewöhnen an den Menschen betrifft, so gibt es einige Berichte, dass Halsbandleguane sich durchaus mit Menschen sozialisieren lassen und somit handzahm werden. Natürlich sollte an dieser Stelle betont werden, dass es sich hierbei um keine Kuscheltiere handelt. 

Allerdings sind Halsbandleguane keine aggressiven Tiere und verhalten sich in den meisten Situationen ruhig. Wenn sie sich gestresst oder in die Ecke gedrängt fühlen, kann es allerdings auch passieren, dass sie beißen. Das kann je nach Größe des Tieres durchaus weh tun, ist aber nicht weiter schlimm.

Woher kommt der Halsbandleguan ursprünglich?

Halsbandleguane stammen aus Australien, Neuguinea und Indonesien. Das heißt, sie bewohnen sehr warme Regionen, was natürlich bei der Haltung durchaus beachtet werden sollte. 

Der natürliche Lebensraum der Echsen

Steppe - der  natürliche Lebensraum vom Halsbandleguan

In der Natur trifft man Halsbandleguane besonders in Steppen, trockenen Wäldern oder im Grasland an. Die Tiere leben in Bodennähe und bevorzugen steinige, warme und trockene Gebiete. 

Der Halsbandleguan – Haltung im Terrarium

Nachdem wir jetzt einige Dinge über den Halsbandleguan an sich geklärt haben, kommen wir nun zur Haltung im Terrarium. Dabei sind natürlich Faktoren wie Größe des Terrariums, die Einrichtung und natürlich die klimatischen Bedingungen relevant. 

Die richtige Größe des Terrariums

Was die Größe des Terrariums für Halsbandleguane betrifft, kann man natürlich wie bei jedem Tier sagen, dass es kein “zu groß” gibt. Für eine einzelne Echse sollte das Terrarium jedoch 120x60x60 (LxBxH) Zentimeter betragen. Solltest du dich dazu entscheiden ein Pärchen halten zu wollen, sollte das Terrarium entsprechend größer sein. 

Wichtig ist, dass genug Platz für Versteckmöglichkeiten, zum Klettern und natürlich auch allgemein zum Bewegen vorhanden ist. 

Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Terrarium

Ein wichtiger Bestandteil bei der Haltung von Halsbandleguanen ist natürlich auch die richtige Temperatur sowie Luftfeuchtigkeit im Terrarium. Da diese Tiere aus Gefilden wie Australien stammen, sollte besonders die Temperatur recht hoch sein. 

Dabei sollte es im Terrarium einen Wärmespot geben, der bis zu 45 Grad Celsius tagsüber aufweist. Darüber hinaus sollte die Temperatur tagsüber bei circa 28 bis 30 Grad Celsius betragen. Nachts dürfen die Temperaturen dann auf circa 22 Grad Celsius abfallen. 

Da Halsbandleguane tagaktiv sind, solltest du eine starke UV-Wärmelampe im Terrarium haben. Darüber hinaus empfehle ich Wärmematten*, Wärmekabel* und gegebenenfalls auch Wärmesteine* ins Terrarium zu machen. Besonders Wärmematten und Wärmekabel heizen den Boden zusätzlich und ermöglichen es, ein Temperaturgefälle im Terrarium zu gewährleisten. 

Die Luftfeuchtigkeit sollte tagsüber bei circa 50 bis 60 Prozent liegen. Das setzt kein Sprühen oder Ähnliches voraus. Nachts sollte die Luftfeuchtigkeit bei circa 80 Prozent liegen.

Die ideale Einrichtung für das Terrarium

Wichtig bei der richtigen Einrichtung für das Terrarium ist zunächst einmal der Bodengrund. Man möchte meinen, dass die Tiere einen sandigen Boden brauchen. Das ist jedoch falsch. In der Natur leben diese Echsen hauptsächlich in einem eher steinigen Gelände mit viel Geröll. Daher empfiehlt es sich hier, den Boden mit verschiedenen zu beschichten und kleine Areale mit einem Sand- Lehmgemisch* zu erstellen.

Ebenfalls zu beachten ist, dass Halsbandleguane sehr gerne klettern. Daher solltest du einige Zweige sowie Wurzeln* in das Terrarium stellen, damit deine Schützlinge sich ordentlich austoben können. 

nofollow">Versteckmöglichkeiten* dürfen dabei natürlich auch nicht fehlen. Dabei kannst du auch aus Steinen eine schöne Höhle formen. Pass nur auf, dass sie auch stabil ist und im Zweifelsfall nicht einstürzt.

Um den Echsen besser bei der Häutung zu helfen, kannst du auch noch eine Wetbox* in das Terrarium stellen. Wenn du wissen willst, wie du eine Wetbox selber bauen kannst, dann empfehle ich dir, auf meinem Blog vorbeizuschauen. Alternativ kannst du natürlich auch eine fertige kaufen. 

Zum Schluss darf natürlich eine Wasserschale* und gegebenenfalls eine Futterschale nicht fehlen. Wenn du jetzt zur Dekoration noch ein paar Pflanzen in das Terrarium setzen möchtest, hast du den Lebensraum deiner Halsbandleguane möglichst genau nachgestellt. Achte bei den Pflanzen allerdings darauf, dass sie erstens für das Klima geeignet sind, kein giftiges Sekret abgeben und auch nicht von Parasiten befallen sind. Alternativ kannst du hierbei auch auf Kunstpflanzen* zurückgreifen. 

So fütterst du deinen Halsbandleguan richtig

Halsbandleguane fressen sowohl pflanzliche Kost als auch Insekten. Dabei liegt der Schwerpunkt zwar ganz klar auf den Insekten, ab und an kannst du den Echsen jedoch auch ein wenig Obst, Gemüse oder ein paar Blüten anbieten. 

Grundsätzlich besteht die Ernährung von Halsbandleguanen jedoch aus Heimchen, Grillen, Schaben, Heuschrecken oder Mehlwürmern. Bei der Frequenz der Fütterung kommt es auf das Alter der Tiere an. 

Sehr junge Halsbandleguane kannst du beispielsweise täglich füttern, wohingegen adulte Tiere nur noch drei mal die Woche gefüttert werden müssen. 

Achte bei der Fütterung auch immer darauf, dass alle Futterinsekten gefressen worden sind. Andernfalls können sie sich im Terrarium vermehren, was dann zu einer echten Plage werden kann. 

Wenn du wissen willst, wie du Mehlwürmer züchten oder Heimchen züchten kannst, dann empfehle ich dir, meine Beiträge dazu zu lesen. Dort erkläre ich dir alles ganz im Detail. 

Fortpflanzung: Zucht und Aufzucht von Halsbandleguanen

Paarung von Halsbandleguanen

Die Fortpflanzung von Halsbandleguanen ist ein faszinierender Prozess, der jedoch spezifische Bedingungen erfordert, um erfolgreich zu sein. Die beste Zeit für die Zucht von Halsbandleguanen ist in der Regel von März bis September, wenn die Tiere am aktivsten sind. Es ist wichtig, ein geeignetes Paar zu finden, das sich gut versteht und nicht aggressiv miteinander umgeht. Um eine erfolgreiche Paarung zu ermöglichen, sollte das Terrarium groß genug sein und über genügend Versteckmöglichkeiten und Kletterstrukturen verfügen.

Die Eiablage erfolgt in der Regel etwa vier bis sechs Wochen nach der Paarung.
Das Weibchen gräbt eine Grube in das Substrat und legt ihre Eier hinein. Die Anzahl der Eier kann je nach Art und Größe des Weibchens variieren, in der Regel werden jedoch zwischen 5 und 15 Eier gelegt.

Um eine erfolgreiche Aufzucht zu gewährleisten, ist es wichtig, die Eier in einem Inkubator* bei einer konstanten Temperatur von 28 bis 30 Grad Celsius zu halten. Nach etwa 60 bis 80 Tagen schlüpfen die Jungtiere.
Sie sollten in einem separaten Terrarium gehalten werden, um sie vor möglichen Angriffen durch adulte Tiere zu schützen. Die Jungtiere benötigen eine spezielle Ernährung, die aus kleineren Futtertieren wie jungen Heimchen und jungen Grillen besteht.

Die Aufzucht von Halsbandleguanen erfordert viel Zeit und Geduld, aber es ist eine lohnende Erfahrung, die dazu beitragen kann, die Population dieser faszinierenden Echsenart zu erhalten.

Gesundheit: Typische Krankheiten von Halsbandleguanen 

Die Gesundheit deines Halsbandleguans ist von großer Bedeutung. Leider können diese Tiere an verschiedenen Krankheiten leiden, daher ist es wichtig, ihre Gesundheit regelmäßig zu überwachen. Hier sind einige der häufigsten Krankheiten, die bei Halsbandleguanen auftreten können:

  • Parasitenbefall: Halsbandleguane können von verschiedenen Parasiten befallen werden, darunter Milben, Zecken und Würmer. Es ist wichtig, regelmäßige Kotproben zu nehmen und deinen Leguan auf Anzeichen von Parasiten zu untersuchen.
  • Atemwegsinfektionen: Wie viele andere Reptilien können Halsbandleguane an Atemwegsinfektionen leiden, die durch verschiedene Bakterien und Viren verursacht werden können. Anzeichen für eine Atemwegsinfektion sind unter anderem Keuchen, Atembeschwerden oder Nasenausfluss.
  • Verdauungsprobleme: Halsbandleguane können auch an Verdauungsproblemen leiden, wie Verstopfung, Durchfall oder einem Darmverschluss. Dies kann oft durch eine falsche Ernährung oder eine unzureichende Wasserzufuhr verursacht werden.
  • Vitaminmangel: Halsbandleguane benötigen bestimmte Vitamine und Mineralstoffe, um gesund zu bleiben. Ein Mangel an Vitaminen wie Vitamin D oder Calcium kann zu verschiedenen Gesundheitsproblemen führen, wie Knochenerweichung oder Stoffwechselstörungen. (Es kann sich daher lohnen Vitaminpräparate ins das Futter der Tiere zu geben um das vorzubeugen)

Wenn du Anzeichen für eine Krankheit bei deinem Halsbandleguan bemerkst, solltest du sofort einen Tierarzt aufsuchen. Eine regelmäßige Untersuchung durch einen erfahrenen Reptilientierarzt kann auch helfen, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Winterruhe bei Halsbandleguanen – Was muss man beachten?

Halsbandleguane halten normalerweise eine Winterruheperiode ein, um ihre Stoffwechselrate zu senken und Energie zu sparen. Die Winterruhe ist wichtig für das Wohlbefinden und die Gesundheit der Tiere, da sie dazu beiträgt, ihre Lebensdauer zu verlängern und das Immunsystem zu stärken.

Um eine erfolgreiche Winterruhe zu gewährleisten, sollten einige wichtige Faktoren berücksichtigt werden. Zunächst einmal ist es wichtig, sicherzustellen, dass das Terrarium groß genug ist, um eine geeignete Temperatur und Luftfeuchtigkeit während der Winterruhe aufrechtzuerhalten. Die Temperatur sollte auf 10 bis 15 Grad Celsius abgesenkt werden, während die Luftfeuchtigkeit bei etwa 60 bis 70 Prozent liegen sollte.

Während der Winterruhe sollte die Fütterung der Halsbandleguane stark reduziert oder sogar komplett eingestellt werden. Sie sollten jedoch regelmäßig mit Wasser versorgt werden, um Austrocknung zu vermeiden.

Es ist auch wichtig, dass die Halsbandleguane vor der Winterruhe gründlich untersucht werden, um sicherzustellen, dass sie gesund sind und keine Anzeichen von Krankheiten aufweisen. Bei Anzeichen von Krankheiten sollten sie von einem Tierarzt behandelt werden, bevor sie in die Winterruhe gehen.

Wo kann man Halsbandleguane kaufen?

Wenn du einen Hallsbandleguan kaufen möchtest, hast du sicher festgestellt, dass man diese Tiere jetzt nicht unbedingt in jedem handelsüblichen Zoofachgeschäft bekommt. Hierfür empfehle ich dir entweder direkt einen Züchter zu kontaktieren, oder Läden aufzusuchen die auf Reptilien spezialisiert sind.

Dabei kann ich dir sowohl den Laden Meining Terraristik in Stuttgart oder M&S Reptilien in Villingen-Schwenningen empfehlen. Beide haben nicht nur ein sehr umfangreiches Sortiment, sondern geben eine sehr versierte Beratung.

Ist der Halsbandleguan für Anfänger geeignet?

Zum Schluss möchte ich jetzt noch die Frage beantworten, ob die Halsbandleguan-Haltung auch etwas ist, was von Anfänger bewerkstelligt werden kann.
Und um es kurz zu machen: Ja, das geht. 

Das einzig etwas komplizierte könnte die Winterruhe bei den Echsen sein. Wenn du dich dabei aber von einem versierten Tierarzt beraten lässt, stellt das auch kein Problem dar. 

Wichtig ist natürlich, dass sich der Halter im Vorfeld gut und vollständig über die Bedürfnisse seiner zukünftigen Mitbewohner informiert. Wenn das jedoch geschieht, denke ich, dass so gut wie jeder in der Lage ist, die faszinierenden Halsbandleguane bei sich zu Hause zu halten. 

Ich freue mich, wenn ich dir in diesem Artikel einige Fragen zur Haltung von Halsbandleguanen beantworten konnte. Sollte noch etwas unklar sein oder solltest du Anregungen haben, dann schreib mir gerne einen Kommentar!

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