In der Terraristik werden viele tolle und außergewöhnliche Tiere gehalten. Dabei gehören Schlangen mit zu den beliebtesten Exoten. Die Westliche Hakennasennatter (Lat.: Heterodon nasicus) hat sich aufgrund ihres einzigartigen Erscheinungsbildes und ihres eher ruhigen Charakters inzwischen zu einer echten Beliebtheit entwickelt.
Daher möchte ich dir in diesem Artikel gerne einmal zeigen, worauf es bei der Hakennasennatter-Haltung ankommt, was du alles beachten solltest und dir aufzeigen, welche Herausforderungen dich erwarten. Also egal, ob du bereits ein solches Reptil hast oder dir überlegst eine Hakennasennatter zu kaufen, dieser Artikel bietet dir die ideale Grundlage für eine erfolgreiche Haltung dieser Schlange.
- Optische Merkmale der Westlichen Hakennasennatter (Heterodon nasicus)
- Ist die Westliche Hakennasennatter giftig?
- Westliche Hakennasennatter – Haltung im Terrarium
- Fütterung: Was fressen Hakennasennattern?
- Vergesellschaftung: Kann man Hakennasennattern zusammen halten?
- Winterruhe bei Hakennasennattern – Ist das nötig?
- Wo kann man Hakennasennattern kaufen?
- Herkunft der Hakennasennatter
- Fazit: Ist die Hakennasennatter-Haltung für Anfänger geeignet?
Optische Merkmale der Westlichen Hakennasennatter (Heterodon nasicus)
Die in der Terraristik verbreitet Art der Hakennasennatter ist die Westliche Hakennasennatter, die vor allem durch ein Merkmal ein sehr markantes Aussehen verliehen bekommt: Der hakenähnliche Fortsatz auf der Nase der Tiere.
Die Zeichnung der Westlichen Hakennasennatter ist in der Regel hell und mit dunklen Flecken versehen, die sich über den gesamten Körper der Tiere erstrecken.
Da diese Schlangen in der Terraristik besonders in den letzten Jahren sehr beliebt geworden sind, gibt es inzwischen viele Farbvariationen, sogenannte Morphen.
Wie groß wird eine Hakennasennatter?
Weshalb die Westliche Hakennasennatter so beliebt in der Haltung ist, liegt unter anderem an ihrer Größe. Die Tiere erreichen nämlich im Schnitt gerade mal eine Größe von 50 bis 90 Zentimetern. In seltenen Fällen können Hakennasennatter auch mal einen Meter lang werden.
Wie es bei vielen Reptilien der Fall ist, so unterschieden sich bei diesen Schlangen auch die Geschlechter in der Größe. Die Weibchen erreichen hierbei eine deutlich größere Länge und werden schwerer als die Männchen.
Wie alt kann die Schlange werden?
In der Regel werden Tiere bei guter Haltung deutlich älter als in der Natur. Das hat den Grund, dass sie im Terrarium nicht ihren natürlichen Fressfeinden ausgesetzt sind. Hakennasennatter können bei guter Haltung ein Alter von 15 bis 20 Jahren erreichen.
Das solltest du vor der Anschaffung des Reptils natürlich beachten. Die Hakennasennatter wird dich über einen recht langen Abschnitt deines Lebens begleiten.
Ist die Westliche Hakennasennatter giftig?
Kurz gesagt: Ja, Hakennasennattern sind giftig. Diese Reptilien gehören zu den sogenannten Trugnattern, die im hinteren Bereich des Kiefers gefurchte Zähne haben, über die sie ihren Beutetieren das Gift quasi einmassieren.
Für uns Menschen ist das Gift jedoch nicht lebensbedrohlich. Sollte dich eine Hakennasennatter beißen, kommt es in der Regel zu einer Schwellung der gebissenen Stelle. Das kann schmerzhaft sein, sollte aber in der Regel keine weiteren Komplikationen bedeuten. Solltest du hingegen allergisch auf das Gift reagieren, ist es unabdingbar schnellstmöglich einen Arzt aufzusuchen.
Sind diese Schlangen aggressiv?
Die Westliche Hakennasennatter gilt als sehr friedliche Schlange. Ein Verteidigungsbiss ist, wenn man zahlreichen Erfahrungsberichten glauben schenken kann, fast ausgeschlossen.
Wenn sich die Tiere bedroht fühlen, flachen sie zunächst ihren Hals etwas ab und fauchen. Der nächste Schritt ist ein Schauspiel, was zunächst komisch wirkt, aber bei Fressfeinden durchaus sinnvoll ist. Die Hakennasennatter dreht sich auf den Rücken und sondert ein übel riechendes Sekret ab. Damit stellt sie sich tot und wirkt auf die meisten Fressfeinde entsprechend eher unattraktiv.
Bissunfälle mit Hakennasennattern kommen oft nur dann vor, wenn die Schlange einen Finger für potenzielle Beute hält. Dabei beißt die Schlange zu und kaut auf der Stelle herum. Hierbei solltest du möglichst schnell versuchen, den Biss vorsichtig zu lösen. Achte aber dabei darauf, dass du die Schlange nicht verletzt.
Westliche Hakennasennatter – Haltung im Terrarium
Nachdem wir jetzt ein paar grundlegende Informationen zur Westlichen Hakennasennatter behandelt haben, kommen wir jetzt zur Terrarienhaltung der Tiere. Hier kommt es natürlich nicht nur auf die richtige Größe des Terrariums an, sondern auch auf die klimatischen Bedingungen und die Einrichtung, damit sich die Schlangen so richtig wohlfühlen können.
Die richtige Größe des Terrariums
Bezüglich der richtigen Größe des Terrariums ist es wichtig zu überlegen, wie viele Hakennasennatter du zusammen halten möchtest. Für ein einzelnes Tier reicht ein Terrarium von der Größe 100x60x50 (LxBxH) Zentimetern aus.
Willst du hingegen ein Pärchen der Tiere zusammen halten, sollte das Terrarium mindestens 120x60x50 (LxBxH) Zentimeter groß sein. Natürlich darf die Größe des Terrariums auch gerne höher als diese angegebenen Werte angedacht werden, solltest du die Möglichkeit dazu haben.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Da Hakennasennatter wie alle Reptilien Kaltblüter sind, ist die Temperatur im Terrarium besonders wichtig. Tagsüber sollte die Temperatur im Terrarium 28 bis 30 Grad Celsius betragen. Auch ein Sonnenplatz ist wichtig, an welchem die Temperatur auch gerne auf 40 Grad Celsius ansteigen darf. Wichtig ist in diesem Sinne, dass im Terrarium ein Temperaturgefälle entsteht.
Als Beleuchtung empfehle ich eine UV-Wärmelampe, da mit einer solchen Lampe nicht nur ausreichend Wärme gespendet wird, sondern durch die UV-Strahlung auch das natürliche Sonnenlicht simuliert wird.
Nachts sollte die Temperatur zwischen 23 und 25 Grad Celsius betragen. Diese Temperatur erreichst du beispielsweise durch Wärmematten*, Wärmesteine* oder auch Heizstrahler*. Diese können bei Bedarf auch tagsüber zusätzlich zur Anwendung kommen.
Was die Luftfeuchtigkeit im Terrarium betrifft, müssen keine besonderen Maßnahmen getroffen werden. Eine Luftfeuchtigkeit von circa 40 bis 60 Prozent reicht vollkommen aus. Da das in der Regel die Standard-Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen ist, musst du hier eigentlich nicht sprühen oder Ähnliches.
Artgerechte Einrichtung für das Terrarium
Hakennasennattern halten sich vorzugsweise am Boden auf. Daher ist das Bodensubstrat ein sehr wichtiger Faktor, der unbedingt korrekt berücksichtigt werden sollte, um den Tieren eine artgerechte Haltung zu garantieren. Hierbei ist Terrarienerde* eine gute Wahl.
Schichte sie circa 10 bis 15 Zentimeter auf, sodass die Schlangen genug Möglichkeiten zum Graben haben.
Was natürlich, wie bei allen Tieren, auch bei der Hakennasennatter nicht vergessen werden darf, sind ausreichend Versteckmöglichkeiten. Hierbei eignen sich Korkröhren* oder Kork-Rindenstücke* ideal. Um den Tieren die Häutung zu erleichtern, sollte sich auch eine Wetbox* im Terrarium befinden. Diese kann die Schlange sogar ideal als Versteck nutzen.
Wenn du lernen willst, wie man eine Wetbox selber baut, schau dir diesen Artikel an:
Unerlässlich ist ebenfalls eine Wasserschale*. In dieser können die Tiere bei Bedarf ein Bad nehmen. Zum Schluss kannst du noch ein paar Äste* und Steine* in das Terrarium geben. Auch wenn die Hakennasennatter nicht unbedingt für ihre Kletterkünste bekannt ist, sieht das nicht nur gut aus, sondern imitiert auch den natürlichen Lebensraum der Tiere.
Jetzt kannst du noch, um das Ganze abzurunden, Pflanzen in das Terrarium geben. Hierbei solltest du dich aber für Pflanzen entscheiden, die die klimatischen Bedingungen gut vertragen. Ebenfalls zu beachten ist, dass die Pflanzen nicht von Parasiten befallen sind oder giftige Sekrete absondern. Als gute Alternative eignen sich auch Kunstpflanzen*.
Fütterung: Was fressen Hakennasennattern?
An sich stellt die Hakennasennatter-Haltung keine besonders große Herausforderung dar. Was die Fütterung der Tiere jedoch betrifft, so hört man oft, dass es da ab und an zu Schwierigkeiten kommen kann.
Oft kommt es nämlich vor, dass die Schlangen das Futter nur sehr schlecht annehmen, oder es nach dem Beutebiss einfach liegen lassen. Sollte Zweiteres passieren, kannst du aber auch die Strategie versuchen, dass du das Futter einfach im Terrarium liegen lässt. Da Hakennasennatter auch gerne mal Aas fressen, kommt es nicht selten vor, dass die Beute dann doch noch nach ein paar Stunden gefressen wird.
Grundsätzlich kannst du die Hakennasennatter mit Mäusen füttern. Für die genaue Größe der Futtertiere kommt es ganz auf das Alter und das Gewicht der Schlange an. In der Regel kann man sich aber merken, dass eine Schlange circa 20 Prozent ihres Körpergewichts pro Mahlzeit frisst.
Wiegt deine Schlange also 100 Gramm, solltest du eine Maus mit circa 20 Gramm verfüttern. Junge Schlangen sollten dabei wöchentlich gefüttert werden. Ausgewachsene Tiere sollten alle 10 bis 14 Tage Futter bekommen. Wenn du am Züchten der Hakennasennatter interessiert bist, solltest du das Weibchen auch im adulten Alter nach wie vor wöchentlich füttern.
Vergesellschaftung: Kann man Hakennasennattern zusammen halten?
Es kommt nicht selten vor, dass Reptilien Einzelgänger sind und keine Artgenossen im Terrarium akzeptieren. Bei Hakennasennattern sieht es jedoch so aus, dass man sie problemlos paarweise halten kann.
Wie bei den meisten Tieren ist es auch bei diesen Schlangen nicht ratsam, zwei Männchen zusammenzuhalten. Demnach solltest du dich entweder für ein Pärchen oder für zwei Weibchen entscheiden.
Winterruhe bei Hakennasennattern – Ist das nötig?
Die Winterruhe bei der Hakennasennatter-Haltung einzuhalten, ist definitiv ratsam, aber nicht zwingend notwendig. Allerdings ist es in der Regel nicht besonders schwer, diese durchzuführen.
Eingeleitet wird die Winterruhe Anfang bis Mitte November. Ab diesem Zeitpunkt solltest du die Temperatur langsam und schrittweise auf 10 bis 15 Grad Celsius herunterfahren. Außerdem sollte die Beleuchtungszeit im Terrarium nur noch auf vier Stunden reduziert werden.
Die letzte Fütterung vor der Winterruhe sollte spätestens Ende Oktober geschehen.
Anfang Dezember sollte die Winterruhe nun offiziell beginnen. Die Temperatur sollte auf den niedrigen Werten für circa zwei Monate gehalten werden. In dieser Zeit dürfen die Tiere nicht gefüttert werden. Frisches Wasser muss natürlich dennoch täglich angeboten werden.
Anfang Februar sollte die Temperatur dann wieder langsam und schrittweise nach oben gefahren werden. Überhaste diesen Prozess generell nicht, da die Tiere sonst großen Stress erleiden und unter Umständen sogar sterben können. Nach circa zwei bis drei Wochen kann dann wieder gefüttert werden.
Wo kann man Hakennasennattern kaufen?
Da Westliche Hakennasennatter inzwischen sehr beliebte Tiere sind, kann man sie bei recht vielen offiziellen Züchtern und Händlern kaufen. Ein beliebter Händler ist hierbei MD-Terraristik.
An dieser Stelle sollte jedoch gesagt sein, dass es wichtig ist, dass man beim Kauf dieser Tiere immer die notwendigen Papiere bekommt. Das gilt sowohl für den Kauf bei privaten wie auch gewerblichen Züchtern.
Herkunft der Hakennasennatter
Die Westliche Hakennasennatter stammt ursprünglich aus den USA. Dabei kommen die Schlangen sogar in südlichen Regionen Kanadas vor und erstrecken sich über die gesamte USA, bis nach Mexiko.
Der natürliche Lebensraum der Tiere
Der Lebensraum der Westlichen Hakennasennatter kann recht unterschiedlich ausfallen. Sie werden sowohl in steppenähnlichen Gebieten, wie Halbwüsten angetroffen als auch in offenen Wäldern oder sogar Sümpfen.
Die Schlangen sind reine Bodenbewohner und graben in ihrem natürlichen Lebensraum besonders gerne Höhlen unter Steinen oder umgefallenen Baumstämmen.
Fazit: Ist die Hakennasennatter-Haltung für Anfänger geeignet?
Zum Schluss möchte ich noch ein kleines Resümee zur Hakennasennatter-Haltung ziehen und natürlich die Frage klären, ob diese Tiere auch etwas für Anfänger sind.
Grundlegend gestaltet sich die Haltung dieser wunderschönen Tiere nicht besonders schwer. Die klimatischen Bedingungen zu erreichen, ist alleine schon durch eine gute Wärmelampe möglich. Allerdings sind Faktoren wie die Winterruhe besonders für Anfänger nicht gerade leicht umzusetzen. Hierfür ist etwas Erfahrung natürlich vorteilhaft.
Darüber hinaus sollte nicht vergessen werden, dass, obwohl es sich bei der Hakennasennatter um eine Trugnatter handelt, diese Tiere dennoch als giftig angesehen werden. Auch wenn Bissunfälle sehr selten sind, sollte die potenzielle Gefahr beim Handling nicht unterschätzt werden.
Zusammenfassend würde ich daher sagen, dass die Hakennasennatter-Haltung nicht besonders gut für einen Anfänger geeignet ist. Ich möchte nicht per se davon abraten, kann aber auch nicht mit gutem Gewissen ein solches Tier einem Anfänger empfehlen.
Solltest du noch unerfahren sein, was die Terraristik betrifft, aber unbedingt eine Hakennasennatter haben wollen, so denke ich, dass es sinnvoll wäre, dich im Vorfeld wirklich gut zu informieren. Dann kann natürlich auch bei einem Anfänger die Haltung dieser Schlangen glücken.
Ich freue mich, dass du den Artikel bis hierhin gelesen hast und hoffe, dass du einige wichtige Informationen für dich rausziehen konntest. Sollte noch etwas unklar sein, oder wenn du Anregungen zu diesem Thema hast, schreib mir gerne einen Kommentar.
Quelle des Titelbildes: Christopher
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