Mehlwürmer züchten: Die proteinreiche Futterquelle für Hühner, Reptilien und Amphibien

Mehlwürmer züchten: Die proteinreiche Futterquelle für Hühner, Reptilien und Amphibien

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Hast du Hühner, Reptilien oder Amphibien und möchtest ihnen eine proteinreiche Nahrungsquelle bieten? Dann solltest du überlegen, selbst Mehlwürmer zu züchten. Mehlwürmer sind leicht zu züchten und eine günstige Alternative zu kommerziellen Futtermitteln. In diesem Artikel erfährst du, wie du Mehlwürmer züchtest und dein eigenes proteinreiches Tierfutter herstellst.

Mehlwurmzucht: Was du benötigst

Bevor du mit der Mehlwurmzucht beginnst, benötigst du folgende Materialien:

  • Einen Behälter*: Du benötigst einen Behälter mit Deckel, der groß genug ist, um die Mehlwürmer zu beherbergen.
  • nofollow">Substrat*: Mehlwürmer/Mehlkäfer benötigen ein Substrat, um sich zu vermehren und zu wachsen. Geeignet sind Haferflocken, Weizenkleie, Maisgrieß oder ein anderes Getreideprodukt.
  • Futter: Mehlwürmer fressen Obst, Gemüse, Tierfutter oder Brot. Du solltest jedoch darauf achten, dass das Futter nicht zu feucht ist, da es sonst schimmeln kann.
  • nofollow">Mehlwürmer*: Du kannst die Mehlwürmer online oder in einem Zoofachgeschäft kaufen.

Mehlwurmzucht: Schritt für Schritt erklärt

Mehlwurmzucht - Ideal als Futter

Nachdem du jetzt weißt, welche Materialien du für das erfolgreiche Züchten von Mehlwürmern brauchst, können wir jetzt mit der Zucht beginnen.

Dafür solltest du folgende Schritte beachten:

  1. Substrat vorbereiten: Gib das Substrat in den Behälter.
  2. Mehlwürmer hinzufügen: Füge die Mehlwürmer zum Substrat hinzu.
  3. Futter hinzufügen: Füge das Futter hinzu und platziere den Behälter an einem eher dunkleren Ort.
  4. Auf die Temperatur achten: Mehlwürmer vermehren sich am besten bei einer Temperatur von circa 25 bis 30 Grad Celsius.
  5. Warten: Nach einiger Zeit werden sich einige Mehlwürmer zu Mehlkärfern entwickeln, die ihre Eier in das Substrat ablegen, aus denen Larven schlüpfen.
  6. Ernte: Sobald die Mehlwürmer groß genug sind, kannst du sie “ernten”, indem du das Substrat aus dem Behälter entfernst und die Mehlwürmer einsammelst.

Das Mehlwürmer züchten ist wie du siehst nicht besonders kompliziert. Bei der Wahl des richtigen Zuchtbehälters, kannst du dabei frei entscheiden, in welchem Ausmaß die Zucht geschehen soll.
Dabei kann von einer kleinen Box bis hin zu einer Regentonne alles gewählt werden, wenn die richtigen Zuchtbedingungen eingehalten werden. 

Die richtige Umgebung für die Mehlwurmzucht

Mehlwürmer benötigen eine warme und dunkle Umgebung, um sich wohl zu fühlen und sich zu vermehren. Eine Temperatur zwischen 25 und 30 Grad Celsius ist optimal. Um diese Bedingungen zu erreichen, eignet sich ein Terrarium oder ein Plastikbehälter mit Deckel, der mit Lüftungslöchern versehen ist. Wichtig ist, dass eine gute Luftzirkulation stattfindet da sonst Staunässe und somit auch Schimmel entstehen kann.

Für das Erreichen der Temperatur ist eine Wärmematte oder ein Wärmekabel* ideal. Achte aber darauf, dass die Temperatur von 30 Grad Celsius nicht überschritten wird. Jedoch kann man sagen, dass umso näher man den 30 Grad Celsius kommt desto schneller vermehren sich die Mehlwürmer. Daher empfiehlt es sich ein Thermometer* in der Zuchtbox zu installieren.

Der richtige Boden für die Mehlwurmzucht

Als Bodensubstrat eignen sich beispielsweise Haferflocken, Weizenkleie* oder Kleiepellets. Eine Schicht von etwa 2-3 Zentimetern ist ausreichend. Diese sollte auf dem Boden des Behälters verteilt und leicht angefeuchtet werden. 

Die Mehlwurmzucht starten

Um die Mehlwurmzucht zu starten, benötigt man zunächst einige adulte Mehlkäfer als Zuchttiere. Diese kann man beispielsweise im Zoofachhandel oder im Internet bestellen. Einfacher ist es jedoch sich Mehlwürmer zu bestellen und diese zu adulten Mehlkäfern heranwachsen zu lassen. Die Würmer werden auf das Bodensubstrat gesetzt und benötigen nun Futter.

Mehlwürmer füttern – darauf solltest du achten

Mehlwürmer fressen beispielsweise Haferflocken, Weizenkleie, Gemüse- oder Obstreste. Das Futter sollte in kleinen Portionen auf das Substrat gelegt werden, damit es nicht schimmelt und die Mehlwürmer sich leichter daran bedienen können. Eine regelmäßige Fütterung ist wichtig, da die Würmer ansonsten ihre Artgenossen fressen.

Mehlwürmer vermehren – Die verschiedenen Stadien der Entwicklung

Mehlwürmer durchlaufen verschiedene Stadien: Ei, Larve, Puppe und adult. Nachdem die adulten Tiere gepaart haben, legen sie Eier. Diese können auf dem Bodensubstrat liegen oder an den Wänden des Behälters kleben. Nach einigen Tagen schlüpfen die Larven und beginnen zu fressen. Nach etwa 1-2 Monaten haben sie sich zur adulten Form entwickelt und können zur Futtergewinnung verwendet werden.

Hygiene bei der Mehlwurmzucht

Ein sehr wichtiger Aspekt bei der Zucht von Mehlwürmern ist natürlich die Hygiene. Schimmelbefall oder andere Krankheitserreger, die sich im Zuchtbehälter entwickeln können, würden im Zweifelsfall dann nämlich auf die Tiere übertragen werden, an die man die Mehlwürmer verfüttert. 

Dabei ist es empfehlenswert, wenn feuchte Lebensmittel wie beispielsweise Obst oder Gemüse verfüttert werden, dass diese nur in angemessenen Mengen in den Zuchtbehälter gegeben werden. Sollten diese Lebensmittel nicht schnell genug von den Mehlwürmern gefressen werden, so kann dies schnell zur Bildung von Schimmel und anderen Erregern beitragen.
Wichtig ist auch, dass das Substrat regelmäßig gewechselt wird. Das machst du am besten, indem du mit einem Sieb das Substrat von den Mehlwürmern trennst und mit neuem austauscht. 

Welchen Ertrag kann man mit der Mehlwurmzucht erwarten?

Jetzt hast du schon mal einen kleinen Überblick bekommen, wie du Mehlwürmer züchten kannst. An sich ist dieses Unterfangen nicht schwer. Doch nun stellt sich sicherlich für den ein oder anderen die Frage, in welchem Ausmaß sich das Züchten dieser Insekten lohnt.

Diese Frage ist recht leicht zu beantworten. Der Bestand der Tiere kann sich bei den richtigen Zuchtbedingungen exponentiell erhöhen. Ein Mehlkäfer kann nämlich bis zu 300 Eier legen.
Wie es in der Natur so üblich ist, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht aus jedem Ei etwas schlüpfen. Es lässt jedoch das Ausmaß vermuten, in dem eine erfolgreiche Mehlwurmzucht stattfinden kann.

Die Haltbarkeit von Mehlwürmern

Nachdem du jetzt weißt, dass sich Mehlwürmer unter guten Bedingungen sehr stark vermehren können, stellt sich jetzt natürlich die Frage, wie man diese am besten “lagert”. Natürlich solltest du nicht damit anfangen, lebende Mehlwürmer in Behältern zu lagern, da diese Tiere erstens darunter leiden werden und zweitens durch das Sterben einiger Tiere eine Kontamination stattfinden kann. 

Sollte die Population deiner Mehlwürmer größer sein, als deine Hühner, Reptilien oder Amphibien fressen können, gibt es die Möglichkeit, die Mehlwürmer einzufrieren. Es gibt zwar auch die Möglichkeit, Mehlwürmer zu trocknen, allerdings setzt das Methoden voraus, die in einem normalen Haushalt nur schwer umsetzbar werden. 

Da Mehlwürmer wie die meisten Insekten ein sehr simples Nervensystem haben, ist das Einfrieden eine humane Art, die Tiere abzutöten und somit auch zu konservieren. 

Mehlwurm-Futter: So fütterst du deine Tiere

Küken (Hühner) mit Mehlwürmern füttern

Mehlwürmer sind eine proteinreiche Nahrungsquelle und eignen sich als Futter für Hühner, Reptilien und Amphibien. 

Dabei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, wie die Mehlwürmer gefüttert werden können.

Besonders für Hühner sind Mehlwürmer eine beliebte Futterquelle. Vor allem, wenn du die Tiere lebend verfütterst, weckst du den Jagdinstinkt deiner Hühner, was neben einem wohltuenden Snack auch noch für Abwechslung sorgt. Natürlich sollte die Nahrung nicht ausschließlich aus Mehlwürmern bestehen, sondern nach wie vor abwechslungsreich gestaltet werden. 

Bei Reptilien, wie beispielsweise Bartagamen, sieht das ähnlich aus. Mehlwürmer bieten aufgrund ihres hohen Proteingehaltes und gesunden Fetten eine überaus wertvolle Nahrungsquelle für allerlei Echsen, Amphibien und sogar Spinnen. Hierbei gelten natürlich auch wieder die Regeln, dass die Ernährung nicht ausschließlich aus Mehlwürmern bestehen sollte. Diese bieten jedoch eine wunderbare Grundlage, beziehungsweise Ergänzung.

Proteinreiches Tierfutter aus der eigenen Zucht

Die Mehlwurmzucht bietet eine gute Möglichkeit, sich selbst mit proteinreichem Tierfutter zu versorgen. Doch auch kommerzielle Tierhalter können von einer eigenen Mehlwurmzucht profitieren, da sie eine kostengünstige Alternative zu anderen Proteinquellen wie Fischmehl oder Soja darstellt. Besonders für die Haltung von Geflügel und Reptilien eignen sich Mehlwürmer als Futter, da sie aufgrund ihrer Größe und Konsistenz leicht zu verdauen sind. Auch Amphibien wie Frösche und Kröten können von Mehlwürmern als Futter profitieren.

Damit die Mehlwurmzucht jedoch erfolgreich ist, muss man einige Faktoren beachten. 

Welche Vorteile bieten Mehlwürmer noch?

Mehlwürmer kochen - als vollwertige Mahlzeit

Mehlwürmer bieten weitaus mehr Möglichkeiten, als nur die Nahrungsquelle für unsere Haustiere darzustellen. Tatsächlich werden diese Insekten auch in einigen Teilen dieser Welt als klassische Nahrungsquelle für Menschen genutzt. Das mag jetzt für den ein oder anderen erst einmal eklig klingen, stellt jedoch einen tollen Ersatz zu klassischen Fleischprodukten dar. Davon abgesehen sind Mehlwürmer allein von ihren Haltungs- und Zuchtbedingungen her auch weitaus nachhaltiger, im Vergleich zur klassischen Fleischproduktion. 

Wenn die Zucht deiner Mehlwürmer also mal besser läuft als gedacht und du mehr Würmchen hast als deine Schützlinge fressen können, kannst du dir ja mal einige interessante Rezepte zur Zubereitung dieser speziellen Delikatesse aus dem Internet heraussuchen. 

Futtertiere züchten – Welche Alternativen gibt es zu Mehlwürmern?

Die Mehlwurmzucht kann jetzt natürlich verschiedene Gründe haben. Egal ob du jetzt für deine Hühner, deine Amphibien oder Reptilien diese Insekten züchtest, so stellst du dir sicher die Frage, ob es sinnvoll wäre auch noch andere Futtertiere selbst zu züchten. 

Jedoch muss ich an dieser Stelle sagen, dass die Zucht von Mehlwürmern wohl am wenigsten Aufwand bedeutet. Futtertiere wie Heuschrecken beispielsweise benötigen weitaus mehr Pflege. Hierbei würde ich keinem Anfänger dazu raten, diese Futtertiere zu züchten, da das Verhältnis aus Aufwand und Nutzen nicht gegeben ist.

Anders sieht es jedoch bei Heimchen aus. Diese sind auch vergleichsweise pflegeleicht und lassen sich unter den richtigen Bedingungen sehr gut vermehren. Wenn du wissen möchtest, wie du Heimchen züchten kannst, dann schau gerne auf meinem Blog vorbei. 

Fazit: Mehlwurmzucht als nachhaltige und kostengünstige Alternative zu konventionellem Tierfutter

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Zucht von Mehlwürmern eine sinnvolle und nachhaltige Möglichkeit ist, um Tiere mit proteinreichem Futter zu versorgen. Die Zucht ist vergleichsweise einfach und mit wenig Aufwand möglich, wenn man einige grundlegende Dinge beachtet.
Dabei können nicht nur Hühner, sondern auch Reptilien und Amphibien von den Mehlwürmern profitieren. Wer sich für die Mehlwurmzucht entscheidet, sollte jedoch darauf achten, nur hochwertiges Futter zu verwenden und die Hygiene in der Zuchtbox stets im Blick zu haben. Insgesamt ist die Mehlwurmzucht also eine gute Möglichkeit, um sich selbst und seine Tiere mit gesundem und proteinreichem Futte

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