Der Netzpython (Lat. Name: Malayopython reticulatus) gilt als die größte Schlange der Welt. Die Haltung dieser Schlangen gestaltet sich daher auch eher schwieriger als bei anderen.
Dennoch entscheiden sich immer mehr Halter in der Terraristik, sich ein Tier dieser Größe anzuschaffen.
In Deutschland ist jedoch die Haltung eines Netzpythons (früher: Python reticulatus) nicht in jedem Bundesland ohne weiteres gestattet. Oft muss man die Tiere vorher anmelden und eine Genehmigung einholen.
In diesem Artikel möchte ich dir gerne alles über die Netzpython-Haltung erklären und dir die nötigen Infos geben, die du zu diesem Thema wissen solltest.
Grundlagen in der Haltung von Malayopython reticulatus
Die Haltung eines Netzpythons gestaltet sich nicht unbedingt einfach und setzt demnach etwas Erfahrung voraus. Das Tier erreicht nicht nur in seinem natürlichen Lebensraum, sondern auch in der Haltung eine beachtliche Größe.
Dennoch wird diese Schlangenart immer beliebter in der Terraristik, was natürlich voraussetzt, dass man über die Haltung von Netzpythons umfassend aufgeklärt sein sollte.
Netzpython – Länge und Gewicht der Tiere
Wer glaubt, dass ein Netzpython nicht gefährlich oder gar tödlich sein kann, da es ja nicht giftig ist, der irrt sich leider. Die Größe des Netzpython macht diese Schlange auch ohne Gift sehr gefährlich. Auch für uns Menschen.
Wer sich Gedanken über die Haltung dieser Pythons (Pythonidae) macht, der sollte wissen, dass diese auch in der Haltung eine Länge von fünf bis sieben Metern erreichen können.
Das Gewicht der Schlangen kann bis zu 200 Kilogramm betragen. Dabei ist zu beachten, dass sich bei Weibchen und Männchen sowohl die Längen, als auch das Gewicht unterscheiden, da die weiblichen Tiere deutlich größer werden.
Man sieht also, dass allein schon von der Masse her, dass der Netzpython so viel wiegen kann wie mehrere erwachsene Männer. Daher ist natürlich auch ein dementsprechend großes Terrarium notwendig, da die Haltung der Tiere sonst nicht artgerecht wäre. Welche genauen Maße du als Halter beim Terrarium benötigst, erkläre ich dir im weiteren Verlauf dieses Artikels noch.
Netzpython – Haltung im natürlichen Lebensraum
Ein guter Halter möchte selbstverständlich, dass es seinem Tier gut geht. Daher ist es sehr wichtig, den Lebensraum des Netzpythons so gut es geht nachzubauen.
Daher ist es erst einmal gut zu wissen, wo der Netzpython in der Natur überhaupt lebt.
Der Lebensraum dieser Schlangen
Das Verbreitungsgebiet der Schlange erstreckt sich durch die tropischen Teile von Südostasien. Besonders in großen Teiles Indiens, Bangladesch und auf den Nikobaren kommt der Netzpython häufig vor. Die Verbreitung der Tiere erstreckt sich allerdings bis zu den Philippinen und in den Osten Indonesiens.
Die Riesenschlange bewohnt in der Regel Regenwälder. Dabei bevorzugt der Netzpython Sümpfe und Feuchtgebiete. Allerdings hat man festgestellt, dass die Schlangen sehr anpassungsfähig sind.
Nicht selten kommt es vor, dass Netzpythons in Siedlungen vordringen und zum Teil sogar schon in Zusammenhang mit dem Verschwinden von Menschen gebracht wurden. Das ist nicht verwunderlich, da es auch Berichte gab, in denen ein Netzpython sogar Krokodile gefressen haben sollen.
Das richtige Futter für den Netzpython
Zu der Pflege von Schlangen gehört natürlich auch das füttern. Dabei kannst du dir sicher schon denken, dass besonders ausgewachsene Netzpythons einiges an Futter zu sich nehmen können.
Was die Menge der Nahrung angeht, kommt es natürlich auf das Alter der Schlange und auch auf das Gewicht an. Eine einfache Faustformel ist an dieser Stelle, dass eine Schlange in der Regel 10 bis 20 Prozent ihres Körpergewichtes in einer Mahlzeit verspeist.
Dabei ist die Riesenschlange nicht wählerisch. Die Schlangen fressen Geflügel, Ratten, Kaninchen, Hasen, und Meerschweinchen.
Jüngere Tiere werden einmal in der Woche gefüttert. Dabei kommt es jetzt auf die Körpergröße an, ob diese eher eine oder mehrere Ratten bekommen. Einen ausgewachsenen Netzpython füttert man hingegen alle vier bis acht Wochen.
Dabei kann es sich je nach Körperlänge für ein bis zwei Kaninchen entscheiden. Allerdings verschmäht die Schlange auch Geflügel und Meerschweinchen der richtigen Größe nicht.
Die Gefahr bei der Haltung von Netzpythons
Nachdem wir geklärt haben, dass der Netzpython nicht nur die größte Schlange der Welt ist, sondern zum Teil sogar Menschen anfällt, stellt sich natürlich die Frage nach der Gefahr bei der Haltung.
Diese Frage ist auch nicht unberechtigt! Klar, der Netzpython ist zwar nicht giftig, allerdings kann auch allein schon der Biss einer ausgewachsenen Riesenschlange große Schäden hinterlassen.
Die Tiere haben mehrere hundert Zähne im Maul, die wie Haken nach hinten gerichtet sind. Einmal zugebissen ist es zum Teil sehr schwer die Schlange wieder zu lösen. Darüber hinaus kann es auch passieren, dass der Netzpython anfängt, sich um die gebissene Stelle zu wickeln.
Bei der enormen Masse kann das zu einem Kampf um Leben und Tod werden. Natürlich endet ein Angriff nicht immer mit tatsächlicher Lebensgefahr, dennoch darf man die Gefahr nicht unterschätzen und sollte dem Tier mit großen Respekt begegnen.
Auch das Verhalten der Tiere ist nicht immer friedlich. So kann es je nach Schlange auch sein, dass diese etwas aggressiver ist. Allerdings muss man sagen, dass sich die Tiere nur bei vermeintlicher Bedrohung aggressiv verhalten.
Daher sollte man sich als Halter besonders bei der Pflege und Fütterung der Tiere Unterstützung suchen. Damit geht man nicht das Risiko ein handlungsunfähig zu sein, sollte es doch mal zu einem Bissunfall kommen. Darüber hinaus ist es auch wichtig stets einen Schlangenhaken mit sich zu führen, um das Tier im Zweifelsfall auf Abstand halten zu können.
Netzpython – Haltung im Terrarium
Wie du sicher schon gemerkt hast, ist die Haltung eines Netzpython an allerlei Faktoren gekoppelt. Nicht nur, dass es nicht ganz ungefährlich ist, auch die Haltungsbedingungen sind nicht besonders einfach.
Die Größe des Terrariums
Zu der Größe des Terrariums für einen Netzpython kann man von Grund auf erstmal sagen: Umso größer desto besser. Allerdings gibt es vom Gesetzgeber bestimmte Vorgaben, wie groß das Terrarium für diese Art sein soll.
Dafür kann man sich eine recht einfache Faustformel merken: 0,7 x 0,5 x 0,5 (LxBxH) mal die Körperlänge der Schlange. Also wenn dein Netzpython beispielsweise vier Meter lang ist, müsste das Terrarium die Maße 2,8 x 2 x 2 Meter haben.
Das Klima im Terrarium
Um den Tieren die idealen Lebensbedingungen zu schaffen, ist es vor allem wichtig das Klima in den Regenwäldern so gut es geht nachzustellen. Dabei sind natürlich Temperatur und Luftfeuchtigkeit entscheidend.
Die richtige Temperatur im Terrarium
Bei der Netzpython-Haltung ist es überaus wichtig auf die Temperatur zu achten. Sollte es im Terrarium zu kalt sein, riskiert man, dass die Schlangen krank werden. Idealerweise sollte die Temperatur tagsüber zwischen 30 bis 32 Grad Celsius liegen. Sehr warme Plätze dürfen auch bis zu 33 Grad Celsius haben.
Auch in der Nacht darf die Temperatur nicht unter 24 bis 25 Grad Celsius liegen. Daher sollte zu jederzeit eine Wärmequelle eingeschaltet sein, die das Terrarium heizt.
Um eine derart große Fläche beheizen zu können, braucht es natürlich einiges an Technik. Dabei empfehle ich dir Heizstrahler, Heatpanels oder Heizmatten. Auch das Wasser sollte beheizt werden.
Die richtige Luftfeuchtigkeit im Terrarium
Ebenfalls sehr wichtig für die richtige Pflege des Netzpythons ist die richtige Luftfeuchtigkeit im Terrarium. Diese sollte in etwa zwischen 50 und 80 Prozent liegen.
Das ist durch einfaches Sprühen bei dem Umfang des Terrariums allerdings kaum möglich. Daher sollte man hier auf sogenannte Vernebler, oder Beregnungsanlagen zurückgreifen.
Einrichtung für das Terrarium
Für eine artgerechte Einrichtung im Terrarium ist zunächst einmal ein großes Wasserbecken* nötig. Die genaue Größe sollte der Halter an die Maße von Netzpython anpassen. Wichtig ist nur, dass der Netzpython vollständig reinpasst.
Besonders bei der Häutung ist es wichtig, dass das Tier Wasser in der Nähe hat.
Ebenfalls sehr wichtig sind viele Versteckmöglichkeiten*, in die das Tier auch vollständig reinpasst.
Was du auch nicht vergessen solltest, sind ausreichend Klettermöglichkeiten*. Der Netzpython hält sich zwar vor allem am Boden auf, allerdings klettern die Schlangen auch gerne ab und zu.
Der Boden sollte aus einem Sand Lehmgemisch* bestehen. Was ebenfalls empfohlen wird, ist Rindenmulch* oder Torf*. Damit ahmt man den Boden im Regenwald ideal nach.
Zwerg-Netzpython (Dwarf) – Haltung
Solltest du dir nach dem Lesen dieses Artikels bis hierhin gedacht haben, dass ein Netzpython nichts für dich ist, da du nicht den nötigen Platz hast, dann habe ich eventuell eine Alternative für dich.
Die Rede ist vom sogenannten Zwerg-Netzpython (Dwarf).
Diese zählen zwar auch zur Familie der Netzpython, bilden aber eine eigene kleine Untergattung. Und wie der Name schon sagt, wird diese Gattung weitaus kleiner, als ihre gewaltigen Verwandten. Das ist auch der Grund wieso sich immer mehr Halter für diese Unterart entscheiden.
Zwerg-Netzpython – Größe
Der Zwerg-Netzpython erreicht normalerweise eine Länge von 2,5 bis 3 Metern. Auch hier ist es so, dass die Weibchen deutlich länger werden, als die Männchen. Daher sind die kleineren Verwandten der Netzpython vor allem deswegen eine beliebte Alternative, da sie weniger Platz benötigen. Allerdings sollte man auch hier wissen, dass das Verhalten ähnlich zu dem seines großen Verwandten ist.
Das richtige Futter für den Zwerg-Netzpython
Da diese Schlangenart etwas kleiner ist, braucht sie natürlich auch nicht dermaßen viel Futter. Jungschlangen füttert man zunächst einmal pro Woche Mäuse in der richtigen Größe.
Sobald der Python in etwa 10 Monate alt ist, kann man die Fütterung auf alle 10 Tage ausweiten. Dabei muss man natürlich die Größe der Futtertiere anpassen. Normalerweise kann man in diesem Stadium schon Ratten verfüttern.
Nach circa zwei Jahren kann man den Zwerg-Netzpython alle zwei Wochen füttern. Dabei können es dann schon Meerschweinchen oder kleine Hasen sein.
Der Lebensraum des Zwerg-Netzpythons
Da die Lebensbedingungen nicht von denen des normalen Netzpython abweichen, ist auch auch hier Erfahrung erforderlich.
Genauso wie der normale Netzpython kommt auch der Zwerg-Netzpython in den Regionen rund um Süd- Ostasien (Philippinen und Indonesien) vor.
Das heißt auch hier sollte man bei der Haltung darauf achten die natürlichen Bedingungen so gut es geht nachzustellen. Wie beim großen Verwandten sollten die Temperatur und Luftfeuchtigkeit strikt eingehalten werden.
Darüber hinaus ist der Zwerg-Netzpython ein leidenschaftlicher Kletterer und hält sich auch ab und an gerne in der Nähe von Wasser auf. Daher ein ausreichendes Wasserbecken nicht vergessen.
Zwerg-Netzpython kaufen – Wo ist es am besten?
Das Problem beim Kauf dieser Schlangenart ist die Gefahr eines Fehlkaufes. Wenn dir ein unerfahrener Züchter einen richtigen Netzpython als Dwarf verkauft, schaust du in ein paar Jahren in die Röhre. Daher ist es überaus wichtig diese Art von einem erfahrenen und vertrauenswürdigen Züchter zu holen.
Hierbei ist der Züchter Karsten Wöllner aus Osnabrück eine sehr gute Adresse. Wenn du in der Nähe wohnst, kannst du ja mal einen Termin ausmachen und ihn besuchen.
Ich freue mich, wenn ich dir mit den Informationen aus diesem Artikel helfen konnte. Solltest du noch Fragen haben, kannst du mir gerne ein Kommentar dalassen.
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