Wetbox selber bauen – Ideal für Königspythons, Leopardgeckos und Co.

Wetbox selber bauen – Ideal für Königspythons, Leopardgeckos und Co.

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Wer Reptilien im Terrarium halten möchte, der weiß, dass die klimatischen Bedingungen unglaublich wichtig für die Gesundheit der Tiere sind. Besonders wenn es um das Häuten der Reptilien geht, spielt die Luftfeuchtigkeit eine entscheidende Rolle.
Manche Exoten benötigen auch eine generell recht hohe Luftfeuchtigkeit im Terrarium, die mit einfachem Sprühen nicht so wirklich dauerhaft zu erreichen ist. Hierbei kann man sich dann für das Installieren einer Beregnungsanlage* entscheiden, um die optimalen Bedingungen zu schaffen.
Und/oder man baut zusätzlich dazu eine Wetbox in das Terrarium.
In diesem Beitrag möchte ich dir gerne zeigen, wie du eine Wetbox selber bauen kannst. In meinem Beispiel baue ich eine Wetbox für einen Zwerg-Netzpython, daher fällt das Modell etwas größer aus. Diese von mir angedachte Größe würde aber zum Beispiel ideal für einen ausgewachsenen Königspython passen. 

Diese Materialien brauchst du um eine Wetbox selber zu bauen

Bevor wir jetzt gleich mit dem Basteln beginnen, sollten wir erst einmal abklären, welche Materialien überhaupt benötigt werden. Lege dir also folgende Materialien bereit:

Bei der Wahl der richtigen Plastikbox kommt es ganz darauf an, für welches Tier du die Wetbox bauen möchtest. Leopardgeckos brauchen keine ganz so große Wetbox, wie ein ausgewachsener Königspython, oder wie in meinem Fall ein halbwüchsiger Zwerg-Netzpython. Je nach Größe des Tieres reicht zum Teil sogar schon eine alte Eisverpackung aus Plastik. Aber selbstverständlich bitte gut ausspülen vor dem Gebrauch!

Der Bodengrund ist natürlich ebenfalls sehr wichtig. Dieser sollte nicht nur Feuchtigkeit speichern können, sondern natürlich auch möglichst angenehm für dein Tier sein. Ich verwende in meinem Beispiel Kokoshumus* und kann dir das auch empfehlen. Dieser ist sehr preiswert und erfüllt seinen Zweck auf ganzer Linie.

Für die Innenwände der Wetbox verwende ich in diesem Beispiel Flechten*. Du kannst aber auch problemlos Moos* verwenden. Wichtig ist jedoch auf jeden Fall, dass es unbehandelt ist. Andernfalls können Farbstoffe oder ähnliches enthalten sein, die deinem Tier schaden könnten. 

Schritt 1: Bohre ein Loch in die Wand der Box

Loch in die Wetbox gebohrt

Beginnen wir erst einmal damit das Loch zu bohren, durch das dein Tier später in die Wetbox gelangen soll. Achte dabei darauf, dass es groß genug ist. Besonders bei größeren Schlangen wie Königspythons solltest du mitbedenken, dass diese einen größeren Umfang haben, wenn sie gefressen haben. Sollte das Loch dann zu klein sein, kommt deine Schlange nicht mehr in die Wetbox. Da spreche ich leider aus Erfahrung…

Ich verwende für das Bohren des Loches einen speziellen Bohreraufsatz*. Allerdings kannst du das theoretisch auch mit einem Teppichmesser* machen. Wichtig ist aber anschließend darauf zu achten, dass keine scharfen Kanten überstehen. Diese kannst du entweder abschmirgeln und/oder mit etwas überdecken, sodass sich das Tier nicht verletzen kann. 

Beim Bohren solltest du auch darauf achten nicht zu viel Druck auszuüben. Das Plastik kann sonst brechen und du benötigst eine neue Plastikbox. Nimm dir bei diesem Arbeitsschritt also etwas Zeit und bohre mit Gefühl.

Schritt 2: Das Substrat für die Wetbox vorbereiten

Substrat in die Wetbox füllen

Wenn das Loch erfolgreich gebohrt wurde, geht es jetzt an den Bodengrund der Wetbox. Den Kokoshumus*, den ich verwende, bekommt man in festen trockenen Blöcken. Diese muss man befeuchten, sodass der Humus aufquillt und die Feuchtigkeit annimmt. 

Du wirst vermutlich nicht den ganzen Block für die Wetbox benötigen. Daher kannst du mit einem Messer die gewünschte Menge abtrennen. Anschließend gibst du das in einen Eimer und füllst Stück für Stück Wasser dazu. Vermische das Substrat immer wieder bis sich die gesamte Masse gelockert hat und leicht feucht ist. Sollte überschüssiges Wasser vorhanden sein, kannst du es einfach abgießen. Es handelt sich zwar hier um eine Wetbox, aber zu feucht sollte es natürlich auch nicht sein. 

Schritt 3: Die Wände der Wetbox 

Die Wände der Wetbox erstellen

Um die optimale Luftfeuchtigkeit in der Wetbox zu bekommen, empfiehlt es sich jetzt noch die Wände und die Decke der Box mit Moos* oder Flechten* zu bestücken. Wie du sehen kannst habe ich Flechten verwendet, letztendlich kannst du dich dabei aber frei entscheiden. 

Befestige einfach mit Hilfe von Heißkleber* das Moos oder die Flechten an den Wänden und der Decke der Wetbox. Umso dichter das Ganze ist, desto besser. Das Moos hilft nochmal zusätzlich dabei die Luftfeuchtigkeit in der Wetbox hoch zu halten. Es speichert nicht nur Feuchtigkeit, sonders gibt diese auch ab. 

Schritt 4: Schimmel in der Wetbox vermeiden

Einige Halter in der Terraristik beklagen sich immer wieder darüber, dass es in der Wetbox schimmelt. Natürlich solltest du immer mal wieder das Substrat in der Box austauschen und bei Bedarf auch die Flechten oder das Moos. 

Darüber hinaus kannst du aber auch Springschwänze in die Wetbox setzen. Diese ernähren sich nämlich unter anderem von Schimmel und anderen Verunreinigungen. Daher werden diese Tiere auch liebevoll als Boden Polizei für Terrarien bezeichnet.

Diese kleinen Helfer kannst du übrigens auch generell in deinem Terrarium ansiedeln. Besonders dann, wenn dein Terrarium stets eine hohe Luftfeuchtigkeit hat, besteht die Gefahr für Schimmel immer wieder.

Die einzigen Voraussetzungen für Springschwänze sind lediglich eine hohe Luftfeuchtigkeit, eine angemessene Temperatur (die in einem Terrarium aber grundsätzlich vorhanden ist) und Futterangebot. Da die Tiere sich auch von abgestorbenen Pflanzenresten ernähren, kannst du auch Pflanzen in deinem Terrarium ansiedeln. Damit erhältst du die Population deiner Springsschwänze im Terrarium.

Fertig ist die selbstgebaute Wetbox

Fertige Wetbox mit Schlange darin

Jetzt hast du deine Wetbox erfolgreich selbst gebaut. Zugegeben, optisch macht sie nicht wirklich was her und es gibt viele Terrarianer, die sich dabei noch weiter verkünsteln möchten. Wenn du deine Wetbox optisch noch ein wenig veredeln willst, kannst du dir diesen Beitrag ansehen. 

Ansonsten erfüllt diese Wetbox ihren Zweck. Sie dient deinem Tier als ideales Versteck und hilft bei der Häutung sollte es mal Probleme geben. 

Braucht jedes Terrarium eine Wetbox?

Zum Schluss möchte ich noch ein paar Fragen rund um Wetboxen beantworten. Viele fragen immer wieder, ob es nötig für ihr Terrarium ist, eine Wetbox zu installieren. Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten. 

Reine Wüstenbewohner brauchen eher weniger eine Wetbox, wobei diese eben auch bei der Häutung helfen kann. Sie anzubieten kann also nicht schaden. Bei tropischen Reptilien ist es vor allem wichtig zu schauen, ob man es schafft die Luftfeuchtigkeit dauerhaft auf den gewünschten Wert zu bekommen.

Besonders bei großen Schlangen, die ein großes Terrarium haben, ist das oft gar nicht so leicht. Hier helfen meistens nur noch Vernebler oder Beregnungsanlagen. Alternativ kann man zusätzlich auch noch ein Wetbox anbieten. Wichtig ist aber hierbei, dass man sich separat informiert, bei welchen Reptilien eine Wetbox Sinn macht. 

Auf meinem Blog gebe ich dir generell einige nützliche Tipps zur Haltung von exotischen Tieren. Ich würde mich freuen, wenn du mal reinschaust!

Wo kann ich eine Wetbox kaufen?

Für Diejenigen, die keine Lust haben, eine Wetbox selber zu bauen, stellt sich natürlich die Frage, wo man am besten eine geeignete Wetbox kaufen kann. Letztendlich findest du inzwischen viele sehr gute Anbieter online, die hochwertige Wetboxen verkaufen. 

Ich habe dir hier mal einige gute Modelle verlinkt:

Wo stelle ich die Wetbox im Terrarium am besten auf?

Das kommt ganz auf das Tier an, was du im Terrarium hältst. Wenn du wie ich einen Zwerg-Netzpython hältst, der in jungen Jahren noch sehr gerne klettert, kannst du die Wetbox in den oberen Bereichen des Terrarium anbringen. 

Bei Leopardgeckos beispielsweise reicht es, wenn die Wetbox auf dem Boden steht. Dasselbe gilt auch beispielsweise für Kornnattern oder Königspythons. Besonders letztere leben in der Natur oft in Höhlen im Boden. Mit der Wetbox simulierst du eine solche Höhle und kannst es deinem Königspython darin richtig schön bequem und heimisch machen.

Ich freue mich, wenn ich dir mit diesem Beitrag weiterhelfen könnte. Solltest du noch Fragen zur Wetbox oder ähnlichen Themen rund um die Haltung von exotischen Tieren haben, dann stell sie mir sehr gerne in den Kommentaren.

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