Der Teju (Lat.: Salvator merianae) hat besonders in den letzten Jahren deutlich an Beliebtheit gewonnen. Diese wunderschönen Echsen überzeugen viele Halter mit ihrem recht sanften Charakter und ihrer eindrucksvollen Größe.

Falls du dich ebenfalls an der Haltung von Tejus versuchen willst oder bereits welche hast,
ist dieser Artikel genau das Richtige für dich. 

Optische Merkmale und Besonderheiten des Tejus (Salvator merianae)

Zur Klarstellung: In diesem Artikel spreche ich überwiegend vom Schwarz-Weißen Teju. Dieser ist charakterisiert durch seine schwarz-weiß gefleckte Färbung. 

Der Körperbau von Tejus erinnert tatsächlich sehr an Warane. Allerdings gehört der Teju zu der Familie der Schienenechsen. Somit sind diese Echsen nur optisch mit den Waranen verwandt. 

Wie groß kann ein Teju werden?

Wer nach einer großen Echse sucht, ist mit dem Teju definitiv fündig geworden. Die Tiere werden zwischen 150 und 170 Zentimeter lang und bringen ein Gewicht von bis zu 10 Kilogramm auf die Waage.

Damit gehören Tejus zu den Großechsen. 

Wie alt wird ein Teju?

Wie für die meisten Reptilien üblich, werden auch Tejus bei guter Pflege circa 15 bis 20 Jahre alt.

Das solltest du vor der Anschaffung beachten, weil es leider viel zu oft vorkommt, dass Reptilien wieder abgegeben werden, da ihre Halter das potenzielle Alter der Tiere unterschätzt haben. 

Handling: Werden Tejus zahm?

Tejus sind tatsächlich sehr intelligente Tiere. Anders als andere Reptilien können sie ihren Halter mit der Zeit erkennen. Das bedeutet, wenn man sich einen jungen Teju anschafft, dass das Handling im adulten Alter des Tieres kein Problem darstellen sollte.

Aber Achtung! Tejus haben ein sehr starkes Gebiss. Bei einem Biss können sie nicht unerheblichen Schaden zufügen. Auch wenn diese Echsen als sehr genügsam und friedlich gelten, darf man nicht vergessen, dass es sich nach wie vor um wilde Tiere handelt. Bissunfälle sind somit nie ganz ausgeschlossen. 

Daher würde ich dir immer empfehlen, beim Handling mit Tejus entsprechende Handschuhe zu tragen. Ein Biss ist zwar nicht lebensgefährlich, kann aber beispielsweise zum Verlust eines Fingers führen.

Teju – Haltung im Terrarium oder im Garten?

Man mag es kaum glauben, aber Tejus können sowohl im Terrarium als auch im Garten gehalten werden. Allein schon aufgrund ihrer Größe haben diese Tiere ein enormes Platzbedürfnis.

Somit ist eine Verbindung aus Gartenhaltung und Terrarienhaltung bei Tejus durchaus sinnvoll. Im Folgenden werde ich auf beide Varianten eingehen. 

Freihaltung von Tejus – Das solltest du beachten

Zunächst einmal würde ich dir empfehlen, wenn du die Möglichkeit hast, dass du deinen Tejus auch ein Freigehege zur Verfügung stellst. Besonders im Sommer können die Tiere problemlos im Garten gehalten werden. 

Allerdings sollte das Freigehege deiner Tejus einige Dinge beinhalten. Zunächst einmal braucht es einen Schutz vor Kälte, aber auch vor zu extremer Wärme. Demnach solltest du in das Gehege ein Frühbeet mit entsprechender Größe stellen. 

Da das Frühbeet überdacht ist, können sich die Tiere bei schlechter Witterung darin zurückziehen. Im Frühbeet selbst sollten Wärmelampen und Heizstrahler verbaut sein. Wenn die Außentemperatur auf unter 24 Grad Celsius am Tag oder 22 Grad Celsius in der Nacht fällt, sollte im Frühbeet nachgeheizt werden.

Das Gehege muss generell gut umzäunt werden. Tejus können klettern und wären bei einer nicht überdachten Variante im Zweifel sogar in der Lage, aus dem Gehege zu entkommen. Daher solltest du beim Freigehege darauf achten, dass es gut verschlossen und vollständig umzäunt ist.

Haltung im Terrarium – Die ideale Größe

Wer sich für die Haltung von Tejus indoor im Terrarium entscheidet, der sollte im Kopf behalten, wie viel Platz die Tiere brauchen. Im besten Fall stellst du einen gesamten Raum zur Verfügung. 

Mindestens solltest du jedoch für ein Pärchen ein Terrarium mit den Maßen 250x150x150 (LxBxH) Zentimetern bereitstellen. Ein fertiges Terrarium dieser Größe bekommst du oft nur über eine Sonderanfertigung. Alternativ kannst du dir das Terrarium aber auch selber bauen. 

Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Die Temperatur im Terrarium sollte tagsüber bei etwa 26 bis 30 Grad Celsius liegen. Vergiss nicht, einen Sonnenplatz mit einzurichten. Dieser darf auch gerne bis zu 45 Grad Celsius warm werden. 

Als primäre Wärmequelle empfehle ich dir, eine starke UV-Lampe zu verwenden. Zusätzlich kannst du noch Wärmematten, Wärmestrahler oder auch Wärmekabel verwenden. 

Wichtig ist, dass es im Terrarium ein Temperaturgefälle gibt. Das hat den Grund, dass sich die Echsen auf diese Weise selbst aussuchen können, wie warm oder kühl sie es haben wollen. 

Nachts kann die Temperatur auf 20 bis 22 Grad Celsius sinken, was in der Regel etwa der Zimmertemperatur entspricht. Sollte es in dem Raum jedoch zu kühl sein, solltest du einen Infrarot-Wärmestrahler für die Nacht verwenden.

Die Luftfeuchtigkeit im Terrarium der Tejus sollte tagsüber bei 70 bis 80 Prozent liegen und nachts auf bis zu 90 Prozent ansteigen. Besonders in großen Terrarien ist es oft schwer, mit einfachem Sprühen eine derartige Luftfeuchtigkeit zu erzeugen.

Ich empfehle dir daher, eine Beregnungsanlage oder einen Vernebler zu verwenden. In Kombination mit einem Hygrometer kannst du so automatisch die Luftfeuchtigkeit im Terrarium ideal steuern. 

Artgerechte Einrichtung für Tejus

Damit sich deine Tejus auch richtig wohl im Terrarium fühlen, müssen wir es natürlich möglichst naturgemäß einrichten. Der richtige Bodengrund ist ein entscheidender Faktor.

Tejus graben sehr gerne. Als geeigneter Bodengrund eignet sich Pinienrinde in Verbindung mit Terrarienerde. Schichte das im Terrarium circa 20 Zentimeter auf, sodass die Tiere gut graben können. 

Tejus sind jetzt zwar nicht die besten Kletterer, dennoch sollten verschiedene Klettermöglichkeiten, wie stabile Äste und auch Steine im Terrarium vorhanden sein. Versteckmöglichkeiten sollten natürlich ebenfalls nicht fehlen.

Was sich gut als Versteck eignet, ist übrigens eine Wetbox. Diese hat neben der Rückzugsmöglichkeit noch den Effekt, dass sie den Tieren bei der Häutung helfen kann. Wie du eine Wetbox selber bauen kannst, liest du in diesem Artikel:

Zum Schluss sollte noch eine großzügige Wasserschale vorhanden sein, die groß genug ist, sodass die Tejus ein Bad nehmen können. Um das Terrarium allgemein etwas aufzuhübschen, kannst du noch Pflanzen einsetzen. Achte aber darauf, dass sie weder giftig noch von Parasiten befallen sind. Ansonsten kannst du auch einfach Kunstpflanzen nehmen.

Fütterung: Was fressen Tejus?

Tejus sind Allesfresser. Das bedeutet, dass sie sowohl mit pflanzlicher Kost als auch mit Fleisch gefüttert werden sollten. 

Grundsätzlich muss die Ernährung der Tiere abwechslungsreich gestaltet werden. Junge Tejus fressen auch gerne noch Insekten wie Grillen, Heuschrecken oder auch Schaben. Ausgewachsene Tiere sollten Ratten oder Stubenküken bekommen. 

Es ist ebenfalls möglich den Tieren einfach Hühnerfleisch oder sogar Eier zum Fressen zu geben. Allerdings solltest du unbedingt auf eine gute Qualität achten. 

Da Tejus einen sehr hohen Calciumbedarf hat, kannst du ihnen auch Sepiaschalen anbieten. 

Zusätzlich kannst du einmal pro Woche Vitaminpulver zum Futter hinzufügen. Das garantiert eine ausgewogene Ernährung mit allen wichtigen Nährstoffen. 

Vergesellschaftung: Kann man Tejus alleine halten?

Um die Frage schnell zu beantworten: Nein, Tejus sollten bestenfalls nicht alleine gehalten werden. Du kannst die Tiere immer mindestens Paarweise oder beispielsweise zu dritt halten. 

Wie es bei den meisten Tieren jedoch üblich ist, solltest du darauf achten, dass du nur ein Männchen hältst. Andernfalls kann es zu blutigen Revierkämpfen kommen.

Winterruhe beim Teju – Ist das nötig?

Im Verbreitungsgebiet der Tejus kann es im Winter durchaus so kalt werden, dass sogar Schnee fällt. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass diese Echsen eine Winterruhe einlegen. Es ist definitiv wichtig, diesen Zyklus in der Haltung zu simulieren.

Die Winterruhe von Tejus dauert etwa drei bis vier Monate und wird entweder Anfang oder Ende November eingeleitet. Eine Woche vor Beginn der Winterruhe solltest du die Beleuchtungszeit sowie Temperatur im Terrarium langsam herunterfahren. 

Die Temperatur für die Überwinterung sollte tagsüber etwa 15 bis maximal 20 Grad Celsius betragen. Nachts darf die Temperatur nicht unter 10 Grad Celsius fallen. 

Ein idealer Ort zum Überwintern könnte ein teilweise beheizter Kellerraum oder eine ungenutzte Garage sein. In normal beheizten Wohnungen wäre es meist zu warm. 

Insgesamt geht die Winterruhe der Tejus bis Ende Februar. Zum Ende hin muss dann innerhalb einer Woche die Temperatur sowie Beleuchtungszeit im Terrarium wieder auf Normalbedingungen hochgefahren werden. 

Wo kann man einen Teju kaufen?

In den letzten Jahren ist die Beliebtheit von Tejus stark gestiegen. Demnach gibt es inzwischen auch viele private sowie offizielle Züchter. 

Wenn du dir einen Teju kaufen willst und nach einer versierten Beratung suche, empfehle ich dir MS Reptilien in Villingen-Schwenningen. Dort gibt es sowohl die Schwarz-Weißen Tejus als auch die Roten. Du hast also eine große Auswahl und bekommst alles mit an die Hand, was es für die Haltung der Tiere braucht. 

Alternativ kannst du dich natürlich auch immer in Tierheimen oder Reptilienauffangstationen umhören. Tejus werden leider immer wieder abgegeben. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Die Halter unterschätzen die Größe der Echsen.

Woher kommen die Tiere ursprünglich?

Tejus sind in Südamerika verbreitet. Dabei kommen sie in Ländern wie Uruguay, Argentinien, Paraguay oder auch Brasilien vermehrt vor. 

Der natürliche Lebensraum von Tejus

Der Teju bewohnt tatsächlich recht unterschiedliche Lebensräume. Es gibt Populationen, die in Savannen vorkommen, wohingegen andere Populationen im saftigen Grasland gefunden wurden. 

Fazit: Ist die Haltung vom Teju für Anfänger geeignet?

Zum Schluss möchte ich ein kleines Resümee zur Haltung von Tejus ziehen und natürlich auch die Frage beantworten, ob ich die Haltung dieser Tiere einem Anfänger empfehlen würde. 

Tejus sind großartige und intelligente Echsen. Sie werden aber auch sehr groß und brauchen entsprechend Platz. Davon abgesehen halten diese Tiere eine Winterruhe, die durchaus eingehalten werden sollte.

Ich möchte an dieser Stelle natürlich nicht sagen, dass es für Anfänger unmöglich ist, Tejus zu halten. Ich würde nur sagen, dass es Tiere gibt, die “anfängerfreundlicher” sind. 

Tejus brauchen nun mal viel Platz und sollten nur in Hände abgegeben werden, die genau wissen, worauf sie sich einlassen. Wenn du dich als Anfänger natürlich lange mit den Tieren auseinandergesetzt hast und auch bereit bist, ihnen die Lebensbedingungen zu geben, die sie brauchen, sehe ich da kein Problem. 

Wenn du jedoch eher nach kleineren Echsen für Anfänger suchst, dann empfehle ich dir mal diesen Artikel durchzulesen. Da werden dir drei tolle Arten vorgestellt:

Ich freue mich, wenn ich dir in diesem Artikel einen kleinen Einblick in die Haltung von Tejus geben konnte. Sollte noch etwas unklar sein, schreib mir einfach einen Kommentar. 

Quelle des Titelbildes: Hector’s Habitat