Königspython – Haltung und Pflege im Terrarium

Königspython – Haltung und Pflege im Terrarium

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Die Haltung von Schlangen und anderen Exoten wird immer beliebter. Eine Schlange steht dabei oft im Vordergrund und wird auch nicht selten als sogenannte “Anfängerschlange” bezeichnet. Die Rede ist natürlich vom Königspython (Python regius).

Doch wie genau verhält es sich eigentlich mit der Königspython-Haltung? Ist das wirklich so einfach? Kann eine solche Schlange auch von einem Anfänger gehalten werden?
Diese und viele weitere Fragen rund um diese faszinierenden Tiere möchte ich dir gerne in diesem Blogartikel ausführlich beantworten. 

Optische Merkmale von Königspythons (Python regius)

Königspython Nahaufnahme

Die meisten Menschen haben beim Wort “Python” tatsächlich das Bild vom Königspython im Kopf. Diese Schlangen sind recht allgegenwärtig in der Terraristik und demnach auch in vielen Fachgeschäften erhältlich. 

Charakteristisch für diese Schlange ist einmal ihr braun-, schwarz geflecktes Schuppenkleid. Damit ist sie sehr gut auf Laubboden getarnt, was in ihrem natürlichen Lebensraum auch überaus wichtig ist.  

Der Körperbau des Königspythons ist eher kräftig. Die Schlangen werden besonders im mittleren Teil ihres Körpers recht umfangreich, haben aber einen recht kurzen Schwanz. Andere Pythonarten, wie beispielsweise der Netzpython, haben einen länger auslaufenden Schwanz. 

Wie groß wird ein Königspython

Die potenzielle Größe von Königspythons ist ein Grund, wieso sie in der Haltung so beliebt sind. In der Regel hat ein ausgewachsener Königspython eine Körperlänge von 1 Meter bis 1,5 Metern. Die Weibchen sind dabei oft etwas länger und deutlich massiger als die Männchen. 

Ausnahmen bestätigen bei der Größe der Schlangen allerdings die Regel. Es gibt einen Rekord, nachdem ein Königspython eine Länge von 2,25 Meter erreicht haben soll. 

Das Gewicht der Tiere beläuft sich auf ein bis drei Kilogramm. Dabei werden die Weibchen dementsprechend massiger und demnach auch schwerer als die Männchen. 

Wie alt wird ein Königspython?

Was das potenzielle Alter von Königspythons betrifft, würde ich sagen, dass man es sich gut überlegen muss, bevor man sich eine solche Schlange zulegt. Bei guter Pflege kann ein Königspython nämlich bis zu 30 Jahre als werden.

Immer wieder kommt es vor, dass überforderte Halter ihren Königspython aussetzen, da sie diese nicht mehr wollen. Daher würde ich jeden bitten, der das liest, es sich gut zu überlegen, da dich so ein Tier ein großes Stück des Lebens begleiten wird.  

Die verschiedenen Farbvarianten (Morphen) von Königspythons

Königspython Farbmorph
Dieser Morph wird „Orange Dream“ genannt

Da der Königspython in der Terraristik immer beliebter wurde, haben Züchter aus aller Welt damit angefangen, verschiedene Farbvariationen – sogenannte Morphen – zu züchten.

Dabei gibt es natürlich Morphen wie Albinos, aber auch Königspythons, die gefleckt sind wie eine Kuh.  

Preislich unterscheiden sich die meisten Morphen auch von der Naturform dieser Schlangen, aber dazu später mehr. 

Sind Königspythons gefährlich?

Besonders für Anfänger ist die Frage nach der Bissigkeit und Gefährlichkeit einer Schlange relevant. Allerdings ist es im Falle des Königspythons so, dass diese Tiere nicht als besonders aggressiv oder angriffslustig gelten. 

Es sei aber gesagt, dass es sich nach wie vor um wilde Tiere handelt und dass ein Biss selbstverständlich nicht ausgeschlossen werden kann. 

Sollte es jedoch zu einem Bissunfall kommen, braucht man sich keine Sorgen machen. Der Königspython hat einige Zähne im Maul, die auch etwas weh tun können. Mehr als ein bisschen bluten wird es aber vermutlich nicht. Dennoch sollte man die Wunde natürlich desinfizieren und gegebenenfalls verbinden. Du solltest ebenfalls auf mögliche Infektionen achten und im Falle dessen einen Arzt aufsuchen. 

Woher kommt der Königspython ursprünglich?

Da wir ja möchten, dass die Königspython-Haltung funktioniert und sich die Tiere auch wohl bei uns fühlen, ist es wichtig zu verstehen, wo die Schlangen herkommen. 

Ursprünglich kommen Königspythons nämlich aus Afrika. Um genauer zu sein, beheimaten die Schlagen große Teile Zentralafrikas und Westafrikas. 

Der natürliche Lebensraum von Königspythons

Was den Lebensraum von Königspythons betrifft, scheinen die Schlangen recht anpassungsfähig zu sein. Die Tiere kommen nämlich sowohl in Regenwäldern, als auch in Savannengebieten vor. 

Anders als viele Schlangen, klettern Königspythons nicht besonders gerne und halten sich in der Regel ausschließlich am Boden auf. Dabei bewohnen sie Erdhöhlen oder auch Termitenbauten. 

Königspython – Haltung im Terrarium

Königspython im Terrarium

Kommen wir jetzt mal konkret zur Königspython-Haltung im Terrarium. Dabei sind natürlich einige Faktoren, wie die Größe des Terrariums, seine Beschaffenheit und natürlich die klimatischen Bedingungen sehr wichtig. 

Die richtige Größe des Terrariums

Was die Größe des Terrariums für einen Königspython betrifft, scheiden sich die Geister. Ich bin ganz klar der Meinung, dass es nicht zu groß sein kann und man dem Tier so viel Platz geben sollte, wie es einem möglich ist. 

Die Mindestmaße des Terrariums für ein ausgewachsenes Tier sollten jedoch bei circa 150x80x60 (LxBxH) Zentimetern liegen. Dabei ist zu beachten, dass besonders die Grundfläche für das Terrarium wichtig ist.
Da der Königspython wenn dann nur selten ein wenig klettert, kann die Höhe des Terrariums zu einem großen Teil vernachlässigt werden. 

Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Terrarium 

Bei der Königspython-Haltung sind natürlich die klimatischen Bedingungen im Terrarium mindestens so wichtig, wie dessen Größe. Und dabei kann es meiner Meinung nach etwas kompliziert für einen Anfänger werden. 

Die Temperatur im Terrarium sollte tagsüber bei circa 27 bis 29 Grad Celsius liegen. Wichtig ist, dass es einen Sonnenplatz gibt, der eine Temperatur von 30 bis 35 Grad Celsius hat. 

Am besten wird das mit einer UV-Wärmelampe erreicht. 

Darüber hinaus sollte man auch Teile des Bodens beheizen. Das wird am besten mit einer Wärmematte* oder einem Wärmekabel* bewerkstelligt. Dabei ist aber darauf zu achten, dass nicht der gesamte Boden beheizt wird, da die Schlange es sich aussuchen können sollte, ob sie es grad kühler oder wärmer mag. 

Nachts sollte die Temperatur auf circa 25 Grad Celsius gehalten werden. Das kann man mit einer Infrarot-Wärmelampe* in Verbindung mit Wärmekabeln* und Wärmematten* bewerkstelligen. 

Die Luftfeuchtigkeit sollte tagsüber bei circa 60 bis 80 Prozent liegen. Nachts sollte diese auf bis zu 90 Prozent ansteigen. Das ist oft durch einfaches Sprühen nur schwierig zu schaffen. Hier empfiehlt es sich entweder einen Vernebler* oder eine Beregnungsanlage* zu installieren. 

Einrichtung für das Terrarium

Was die Einrichtung des Terrariums betrifft, sollte man bei der Königspython-Haltung natürlich auch einige Dinge beachten. Fangen wir an der Stelle erst einmal mit dem Bodengrund an. 

Hierbei ist der Königspython recht anspruchslos. An sich würde ich dir spezielle Erde* empfehlen und obendrauf an manchen Stellen etwas Pinienrinde* streuen. Das simuliert einen natürlichen Waldboden am besten.
Achte auch darauf, dass der Bodengrund mindestens 10 Zentimeter hoch ist, da der Königspython auch mal sehr gerne gräbt. 

Ebenfalls wichtig sind Versteckmöglichkeiten*. Wie du weißt, lebt der Königspython in der Natur sehr gerne in Erdhöhlen oder Termitenbauten. Daher sollte man hier mit speziellen Höhen oder auch einer Wetbox* diese natürlichen Verstecke der Tiere möglichst gut nachbilden. 

Falls du an der Stelle wissen möchtest, wie du eine Wetbox selber bauen kannst, empfehle ich dir, in meinen Artikel dazu reinzuschauen. 

Ansonsten sollte natürlich eine großzügige Wasserschale* vorhanden sein, in der die Schlange bei Bedarf auch mal baden kann. Dann kann man natürlich dennoch auch noch ein paar Äste* im Terrarium befestigen, falls der Königspython doch mal Lust hat ein wenig zu klettern. 

Zum Schluss kann man natürlich noch Pflanzen ins Terrarium setzen. Dabei sollte man aber darauf achten, dass sie nicht von Parasiten befallen sind, oder gar ein giftiges Sekret absondern. Alternativ empfiehlt es sich hier, auf Kunstpflanzen* zurückzugreifen. 

Die Fütterung von Königspythons

Königspython bei der Fütterung

Bei der Fütterung von Königspythons gibt es eigentlich nicht mehr oder weniger zu beachten, als bei anderen Schlangen. Die Tiere ernähren sich hauptsächlich von Nagern oder auch Vögeln. 

Daher kann man sich besonders bei jungen Königspythons aussuchen, ob man beispielsweise mit Stubenküken oder doch lieber mit Mäusen füttern möchte.
Die Frequenz der Fütterung hängt übrigens auch vom Alter der Schlange ab. 

Bei sehr jungen Tieren (dreiviertel Jahr), würde ich empfehlen, wöchentlich zu füttern. Anschließend alle 10 Tage, bis die Schlange ihr zweites Lebensjahr erreicht hat. Danach reicht es auch alle zwei Wochen und später dann sogar alle drei Wochen. 

Was die Menge des Futters angeht, gibt es eine Faustformel, die man sich recht einfach merken kann. Du solltest immer 20 Prozent des Körpergewichts der Schlange pro Fütterung füttern. 

Wiegt dein Königspython also 200 Gramm, solltest du ihm pro Fütterung circa 40 Gramm geben. Das würde in diesem Beispiel circa einer ausgewachsenen Maus oder einer jungen Ratte entsprechen. 

Gibt es Haltungsauflagen für Königspythons?

Der Schutzstatus von Königspythons wird in Anhang B der EU-Artenschutzverordnung aufgeführt und besagt, dass es keine Meldepflicht für Königspythons gibt. Wichtig ist jedoch, dass du einen Herkunftsnachweis hast, wieso ich dir empfehlen würde, die Tiere immer nur bei einem offiziellen Züchter zu kaufen. 

Darüber hinaus kommt es auch darauf an, in welchem Bundesland du lebst. Einige Bundesländer haben recht strenge Regeln, was die Haltung von Exotischen Tieren betrifft, andere hingegen sind sehr locker. Ich lebe beispielsweise in Baden-Württemberg. Hier ist es gestattet praktisch jedes noch so gefährliche Reptil zu halten. 

Kann man Königspythons zusammen halten?

Königspython brütet sein Gelege

Eine oft gestellte Frage ist oft die, ob man Reptilien wie Königspythons auch zusammen halten kann. An dieser Stelle vermenschlicht man schnell und denkt, dass sich eine Schlange alleine ja einsam fühlen muss. 

Allerdings sieht das Ganze in der Realität etwas anders aus. Königspythons sind auch in der Natur Einzelgänger. Das heißt aber nicht, dass man sie auch zusammen halten kann. Es setzt allerdings viel Platz voraus und ich würde dir auch nicht empfehlen, zwei Männchen zusammen zu halten. 

Wo kann man Königspythons kaufen?

Wenn es darum geht, Königspythons zu kaufen, findet man recht schnell sehr viele Angebote. Dabei wird eine Sache leider schnell mal übersehen. 

Wie anfangs kurz angesprochen, werden leider immer wieder Königspythons ausgesetzt oder ins Tierheim gebracht. Diese Tiere suchen dann natürlich auch ein neues Zuhause. Daher würde ich dir empfehlen, dich mal in einem Tierheim deiner Nähe umzusehen, eventuell findet sich ja dort für dich die passende Schlange. 

Solltest du jedoch einen bestimmten Morph haben wollen, kommt meistens nur ein guter Züchter oder Händler in Frage. Dabei würde ich dir den Laden Meining Terraristik in Stuttgart empfehlen. Die Inhaber sind sehr versiert und man wird gut beraten. 

Was die Kosten für die Anschaffung angeht, können diese stark variieren. Dabei kommt es natürlich vor allem darauf an, ob du einen Königspython mit Naturfarbe haben möchtest, oder lieber einen ausgefallenen Morph. 

Die Tiere mit Naturfarbe bekommt man in der Regel schon ab 70 bis 80 Euro. Was die Morphen betrifft, kann es je nach Seltenheit auch mal richtig teuer werden. Hierbei gibt es zum Teil Preise jenseits der 1000 Euro. 

Sind Königspythons für Anfänger geeignet?

Zum Schluss möchte ich natürlich noch ein Fazit ziehen und dir meine Sicht erklären, warum ich denke, dass ein Königspython keine Schlange für einen blutigen Anfänger in der Terraristik ist. 

Klar, die Tiere bleiben recht klein und sind auch nicht besonders bissig. Allerdings handelt es sich hierbei dennoch um eine tropische Schlange, die besonders bei den klimatischen Bedingungen einige Ansprüche stellt. 

Hierbei kommt es schnell mal vor, dass man sich denkt, dass eine einfache Wärmelampe ja reichen wird. In der Realität ist es dann aber eventuell viel zu kalt im Terrarium. 

Das heißt, man unterschätzt nicht nur den Aufwand, sondern auch eventuell die anfallenden Stromkosten.

Nochmal schwieriger ist dabei allerdings die Luftfeuchtigkeit. Hier würde man, wenn man sich viel Arbeit beim Sprühen sparen möchte, auf teure Technik wie eine Beregnungsanlage zurückgreifen müssen. 

Davon abgesehen ist es aufgrund der hohen Lebenserwartung der Tiere keine gute Idee, dass sich jemand eine solche Schlange anschafft, der noch nie etwas mit diesen Tieren zu tun gehabt hat. Hierbei sollte man sich meiner Meinung nach langsam herantasten. 

Ich freue mich, wenn ich dir in diesem Artikel einige Fragen zur Königspython-Haltung beantworten konnte. Sollte jedoch noch etwas unklar sein, schreib mir gerne einen Kommentar. Ich freue mich!

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