Indische Riesengottesanbeterin – Hierodula membranacea – Haltung und Pflege im Terrarium

Indische Riesengottesanbeterin – Hierodula membranacea – Haltung und Pflege im Terrarium

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Hierodula membranacea oder zu Deutsch die Indische Riesengottesanbeterin ist wohl einer der bekanntesten Mantiden in der Terraristik. Das kommt wohl aufgrund ihrer besonderen Erscheinungsform und auch der vergleichsweise einfachen Haltungsbedingungen im Vergleich zu anderen Gottesanbeterinnen

In diesem Artikel möchte ich dir daher alles zur Haltung von Hierodula membranacea erzählen, sodass Fehler vermieden werden, die Tiere sich wohl fühlen und eventuell sogar die Zucht glückt. 

Das Verbreitungsgebiet von Hierodula membranacea

Vom Deutschen Namen dieser Tiere abgeleitet würde man schnell denken, dass Indische Riesengottesanbeterinnen ausschließlich in Indien vorkommen. Das stimmt allerdings nicht. Die Insekten kommen in großen Teilen des asiatischen Kontinents vor. 

Dazu gehören Länder wie Bangladesch, Kambodscha, Indonesien und Sri Lanka. Aus diesem Grund nennen auch viele Menschen in der Terraristik die Tiere “Asiatische Riesengottesanbeterin”.

Der natürliche Lebensraum der Indischen Riesengottesanbeterin

Wer sich mit der Haltung von Hierodula membranacea befassen möchte, sollte zunächst einmal genau wissen, wie die Tiere in freier Wildbahn leben. Grundsätzlich kann man sagen, dass die Indische Riesengottesanbeterin hauptsächlich in tropischen Gebieten vorkommt. Sie bevorzugt es also feucht und warm. 

Hierodula membranacea lebet dabei in Bäumen oder auch Büschen und sitzet bevorzugt auf Blättern um nach Insekten zu jagen. Bei der Einrichtung für das Terrarium sollte der natürliche Lebensraum demnach unbedingt beachtet werden. 

Körperliche Merkmale von Hierodula membranacea

Hierodula membranacea auf einem Ast

Hierodula membranacea erfreut sich schon seit vielen Jahren großer Beliebtheit wenn es um die Haltung im Terrarium geht. Dabei sind die körperlichen Merkmale der Tiere natürlich ein besonderes Kriterium, was man bei der Anschaffung beachtet. Hierodula membranacea ist in der Regel komplett grün. Manche Tiere haben auch eine leicht bläulichen Stich, was diese Gottesanbeterin zu einem wahren Hingucker macht.

Wie groß wird die Indischen Riesengottesanbeterin?

Wie es der Name dieser Insekten schon vermuten lässt handelt es sich hierbei um eine etwas größere Gattung der Mantodea. Die Tiere werden nämlich 7 bis 10 Zentimeter groß, was für ein Insekt schon beachtlich ist. 

Dabei sollte man beachten, dass zwischen Männchen und Weibchen auch große Unterschiede in der Größe liegen. 

Geschlechtsunterschiede bei Hierodula membranacea

Bei Hierodula membranacea kommt der sogenannte Geschlechtsdimorphismus vor. Dieses Wort beschreibt lediglich, dass es einen klaren optischen Unterschied zwischen Männchen und Weibchen gibt. 

Der größte Unterschied den man dabei feststellen kann liegt in der Größe und Masse der Tiere. Männchen bleiben dabei mit circa 7 bis 7,5 Zentimetern weitaus kleiner als die Weibchen. Diese erreichen nämlich eine Größe von 8 bis 10 Zentimetern und sind auch deutlich kräftiger gebaut. 

Bei Adulten Tieren kann man ebenfalls an der Flügelform unterschieden, was Männlein und was Weiblein ist. Die Männchen haben hierbei viel längere Flügel die über das Abdomen (das Hinterteil der Tiere) hinausgehen, wohingegen die Flügel des Weibchens genauso lang sind wie ihr Körper.

Ebenfalls auffällig sind die segmente des Abdomens. Wenn man sich das Hinterteil der Tiere genauer ansieht wird man feststellen, dass es in mehrere Segmente unterteilt ist. Dabei besitzen die Männchen acht Segmente, wohingegen es bei den Weibchen nur sechs sind.

Wie lang lebt eine Indische Riesengottesanbeterin?

Was die Lebenserwartung von Hierodula membranacea angeht muss man wissen, dass diese ein recht kurzes Leben haben. Verschiedenen Berichten und Erfahrungen zu Folge kann man von einer Lebensdauer von circa vier bis zehn Monaten ausgehen. 

Die richtige Haltung von Hierodula membranacea

Was die Haltung von Indischen Riesengottesanbeterinnen angeht gibt es ein paar Dinge zu beachten. Besonders dann, wenn man auch auf die Zucht der Tiere aus ist. Allerdings gestaltet sich die Haltung der Tiere als vergleichsweise einfach, wenn man es mit anderen Arten von Mantiden vergleicht. 

Kann man Hierodula membranacea zusammen halten?

Sicher hast du das auch schon gehört, dass Gottesanbeterinnen ihre Männer fressen. Und da ist tatsächlich etwas dran. Es gibt zwar Mantiden-Arten die auch problemlos zusammenleben können, die Indische Riesengottesanbeterin gehört allerdings nicht dazu. 

Daher ist es nicht empfehlenswert Hierodula membranacea zusammenzuhalten. Auch bei weiblichen Tieren kann es dabei zu Konflikten kommen, besonders dann, wenn es einen kleinen Größen- oder Altersunterschied gibt. 

Die Fütterung – Was fressen Indische Riesengottesanbeterinnen?

Fruchtfliege (Drosohpila) - Futter von Hierodula membranacea

Bevor wir gleich klären, was die Tiere genau fressen, sollte man erst einmal wissen, welches Fressverhalten sie überhaupt haben. Da Hierodula membranacea tagaktiv ist, wird sie auch tagsüber jagen und ihre Nahrung zu sich nehmen. 

Die Frage danach wie oft man füttern sollte, hängt immer von der Größe der Tiere ab. 

Wichtig ist jedoch, dass das Abdomen, also der Unterleib der Gottesanbeterin immer gut gefüllt und prall ist. Man kann also immer dafür sorgen, dass ein Futterangebot vorhanden ist, sodass die Tiere sich etwas fangen können, sollten sie Hunger haben. 

Was die Futterinsekten an sich betrifft kommt es immer auf die Größe und demnach das Alter der Indischen Riesengottesanbeterin an. Wenn die Tiere sich noch im Stadium L1 bis L2 befinden kann man auf Fruchtfliegen (Drosophila hydei oder Drosophila melanogaster) zurückgreifen. 

In größeren Entwicklungsstadien (L3 und L4) kann man auf große Fruchtfliegen (Drosophila hydei) zurückgreifen. 

Wenn die Tiere das Entwicklungsstadium L5 erreicht haben kannst du bereits mit Goldfliegen Füttern. Gottesanbeterinnen die bereits L6 oder auch Adult sind, können dann schlussendlich auch mit Schmeißfliegen oder auch Schaben in angemessener Größe gefüttert werden.

Das richtige Terrarium für Hierodula membranacea

Besonders die Größe des Terrariums für Hierodula membranacea ist wichtig. Die Tiere brauchen genug Platz um sich bewegen zu können, zu jagen und sich zu häuten. Letzteres ist besonders wichtig, da ein Terrarium, was nicht hoch genug ist, dafür sorgen kann, dass die Häutung scheitert und die Tiere im zweifelsfall sogar sterben. 

Da sich Gottesanbeterinnen zum Häuten an einen Ast hängen und nach Unten hin die Häutung vollziehen ist es wichtig, dass mindestens doppelte Höhe im Vergleich zur Körpergröße gegeben ist. 

Ich würde dir an dieser Stelle allerdings ein Terrarium mit 20x40x20 (LxHxB) Zentimeter empfehlen. Aber auch hier gilt natürlich, dass größer immer besser ist.

Wichtig beim Terrarium ist, dass gewährleistet ist, dass ein guter Luftaustausch stattfindet. Andernfalls kann es zu Staunässe kommen, was unter anderem Schimmel im Terrarium bedingen kann. 

Luftfeuchtigkeit und Temperatur

Da Hierodula membranacea in den Tropen des asiatischen Kontinents lebt, sollte man diese Lebensbedingungen im Terrarium so gut es geht nachstellen. 

Dabei sollte man tagsüber eine Temperatur von 26 bis 28 Grad Celsius gewährleisten. Nachts darf die Temperatur auch auf 22 Grad Celsius abfallen.

Diese Temperaturen lassen sich am besten mit einer kleinen Wärmelampe*, oder alternativ Heizkabeln* oder einer Heizmatte* erreichen. 

Auch die Luftfeuchtigkeit im Terrarium ist wichtig für die richtige Haltung von Hierodula membranacea. Hier sollte man eine konstante Luftfeuchtigkeit von circa 50 bis 70 Prozent erreichen. Ein Mal am Tag mit einer Sprühflasche* oder einem Zerstäuber* in das Terrarium zu sprühen sollte diese Werte erzeugen. Wichtig ist nur, dass du die Tiere nicht direkt ansprühst.

Einrichtung für das Terrarium

Da wir es unseren Tieren natürlich so gemütlich wie möglich machen möchten, ist die richtige Einrichtung für das Terrarium ebenfalls ein wichtiges Thema. 

Dabei ist erst einmal der Bodengrund ein entscheidender Punkt. Hierbei eignen sich Torf*, Kokoshumus* oder auch einfach spezielle Erde*. Erde empfiehlt sich besonders dann, wenn man Pflanzen in das Terrarium einsetzen möchte um den natürlichen Lebensraum von Hierodula membranacea noch besser nachzustellen. 

Wichtig bei der Wahl der richtigen Pflanzen ist natürlich, dass sie weder ein giftiges Sekret absondern noch in irgendeiner Weise von Parasiten befallen sind. Wer an dieser Stelle ganz sicher gehen möchte, kann auch auf Kunstpflanzen* zurückgreifen. 

Da Hierodula membranacea gerne klettern kann man ebenfalls noch Äste* in das Terrarium geben. Diese kann man auch beispielsweise mit Heißkleber an den Wänden befestigen, sodass die Tiere viele Möglichkeiten zum Klettern haben. Wichtig ist nur hier, dass genug Platz nach unten vorhanden ist, da die Gottesanbeterinnen diesen zum Häuten brauchen. 

Zucht und Ootheken Ablage von Hierodula membranacea

Wie du ja bereits weißt, ist es keine gute Idee Männchen und Weibchen der Hierodula membranacea zusammenzuhalten. Daher stellt sich jetzt natürlich die Frage, wie die Zucht der Tiere dann glücken kann. An dieser Stelle kann man ganz klar sagen, dass wie bei vielen anderen Mantodea auch hier etwas Fingerspitzengefühl gefragt ist. 

Männchen sind circa drei Wochen nach der Adulthäutung paarungsbereit. Bei den Weibchen dauert das hingegen bis zu vier Wochen. Das kann zum Problem werden, wenn die Tiere zur selben Zeit geschlüpft sind, da dann das zeitliche Intervall für die Paarung verpasst werden kann. Daher ist es ratsam ein Männchen das sich drei Wochen nach der Adulthäutung befindet mit einem Weibchen zusammenzutun, was sich vier Wochen danach befindet. 

Hier sollte man vor der Paarung dafür sorgen, dass das Weibchen ordentlich gefressen hat. Am besten gibst du ihr so viel, bis sie nichts mehr annehmen möchte. Anschließen setzt man das Männchen in das Terrarium und beobachtet das Verhalten der Tiere. Wenn das Männchen aufspringt um das Weibchen zu begatten braucht man etwas Geduld. Der Paarungsakt kann an der Stelle zwischen 3 und 12 Stunden dauern. 

Wenn die beiden dann fertig sind, sollte man das Männchen schnell wieder entfernen, da es sonst ganz einfach zur Beute werden könnte.

Nach circa 10 bis 14 Tagen wird das Weibchen dann ihre Oothek (den Eikokon) an einem stabilen Ast ablegen. In ihrem leben kann das Weibchen der Hierodula membranacea übrigens bis zu sechs Ootheken produzieren. 

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte die Oothek samt Ast am besten in einen separaten Aufzuchtbehälter* mit entsprechenden Temperaturbedingungen geben. 

Dann dauert es zwischen vier bis sechs Wochen, bis die Jungtiere der Hierodula membranacea schlüpfen. Hierbei kann es je nach Größe der Oothek sein, dass bis zu 300 Jungtiere schlüpfen. Das ist natürlich sehr viel. Daher empfiehlt es sich, wenn man züchten möchte, dass man Kontakt zu Händlern aufnimmt die Gottesanbeterinnen ankaufen. 

Ist die Indische Riesengottesanbeterin für Anfänger geeignet?

Zum Schluss möchte ich natürlich noch die allseits beliebte Frage klären, ob die Hierodula membranacea ein Tier ist, was auch ein Anfänger halten kann. 

Diese Frage kann ich nur mit ja beantworten, wobei man natürlich sagen muss, dass man die Haltung von Hierodula membranacea auch nicht unterschätzen darf. 

Besonders bei Kindern würde ich eine Haltung nur unter Aufsicht und Anleitung empfehlen, da die Tiere unter falschen Lebensbedingen auch durchaus empfindlich sind und sterben können. 

Ich freue mich, wenn ich dir einige Fragen zum Thema Hierodula membranacea und der Haltung der Tiere im Terrarium beantworten konnte. Sollte noch etwas unklar sein, schreib mir gerne ein Kommentar. 

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