Für Diejenigen, die Insekten lieben, ist die Australische Gespenstschrecke (Lat.: Extatosoma tiaratum) ein wahrer Hingucker. Die Tiere haben ein faszinierendes Aussehen und bekommen eine beachtliche Größe. Davon abgesehen gibt es diese Insekten in verschiedenen Farben, sodass für Jeden etwas dabei ist.
In diesem Artikel möchte ich dir gerne alle wichtigen Informationen zur Haltung der Australischen Gespenstschrecke erklären und möchte dir die Frage beantworten, ob diese skurrilen Tiere auch für Anfänger geeignet sind.
- Die Besonderheiten der Extatosoma tiaratum
- Das Verhalten und Aussehen von Australischen Gespenstschrecken
- Lebensraum und Herkunft von Australischen Gespenstschrecken
- Geschlechtsunterschiede und Besonderheiten
- Wie groß wird die Australische Gespenstschrecke?
- Wie alt wird die Australische Gespenstschrecke?
- Kann man Australische Gespenstschrecken zusammenhalten?
- Das perfekte Terrarium für die Australische Gespenstschrecke
- Das richtige Futter für die Australische Gespenstschrecke
- Die Zucht der Australischen Gespenstschrecke
- Extatosoma tiaratum Lichen-Form
- Australische Gespenstschrecke für Anfänger geeignet?
Die Besonderheiten der Extatosoma tiaratum
Kurz zur Erklärung: Die Australische Gespenstschrecke gehört zur Ordnung der Phasmiden oder Phasmatodea. Zu der selben Ordnung gehören auch Wandelnde Blätter oder Stabschrecken.
Inzwischen ist Extatosoma tiaratum in der Terraristik sehr stark verbreitet. Das liegt vermutlich daran, dass diese Insekten recht einfach in der Haltung sind und dennoch viel Freude bereiten.
Das Verhalten und Aussehen von Australischen Gespenstschrecken
Für einen Laien mag es so scheinen, dass diese skurrilen Geschöpfe gefährlich sind. Das ist aber absolut falsch. Es ist zwar so, dass sich die Gespenstschrecken mit ihren Hinterbeinen verteidigen können, indem sie damit nach dir schlagen, allerdings ist das nicht mehr als ein kleines Zwicken.
Das machen diese Tiere übrigens auch nur, wenn du sie wirklich provozierst. Beim normalen Handling sind die Gespenstschrecken absolut friedlich.
Die größte Verteidigung dieser Phasmiden besteht nämlich in der Tarnung. Normalerweise haben die Insekten eine braune Färbung. Mit ihren abgeflachten Beinen und den stacheligen Körper erinnern sie eher an abgestorbene Pflanzenteile oder Laub.
Auch interessant ist das Verhalten der Tiere, wenn man sich ihnen nähert. Dann wackeln sie nämlich hin und her. Das soll den Wind simulieren, der durch die Äste weht. In der Natur sind sie dann praktisch nicht mehr zu erkennen, was sie vor Fressfeinden schützt.
Lebensraum und Herkunft von Australischen Gespenstschrecken
Wer ideale Bedingungen bei der Gespenstschrecken-Haltung schaffen möchte, der sollte natürlich wissen, woher diese Tiere stammen. Wie der Name schon vermuten lässt, kommen diese Insekten aus Australien.
Die Tropen und Subtropen Australiens sind dabei der bevorzugte Lebensraum der Extatosoma tiaratum. In diesen Gebieten lebt das Tier vorzugsweise in Büschen und Bäumen.
Geschlechtsunterschiede und Besonderheiten
Es gibt einige Besonderheiten bei Australischen Gespenstschrecken. Eine davon ist die, dass sich die Weibchen ohne ein Männchen fortpflanzen können. Das wird auch Jungfernzeugung genannt (in der Fachsprache Parthenogenese).
Auch die Unterschiede der Geschlechter sind klar und deutlich. Männchen haben einen kleineren und schmächtigeren Körper als die Weibchen und besitzen Flügel auf dem Rücken, mit denen sie auch kurze Stecken über fliegen können. Die Weibchen hingegen haben einen sehr kräftigen Körperbau und verfügen nicht über Flügel.
Wie groß wird die Australische Gespenstschrecke?
Bei der Größe der Tiere muss man wiederum die Geschlechter unterscheiden. Weibchen werden deutlich größer und massiger als die Männchen. Bei Weibchen kann man von einer Körperlänge von circa 14 Zentimetern ausgehen. Die Männchen sind mit knapp 10 Zentimetern etwas kleiner und schmächtiger.
Wie alt wird die Australische Gespenstschrecke?
Phasmiden sind unter anderem für ihre kurze Lebenserwartung bekannt. Bei Australischen Gespenstschrecken ist das demnach auch nicht anders. Die Weibchen werden circa 1,5 Jahre alt, die Männchen haben hingegen lediglich eine Lebenserwartung von einem Jahr.
Kann man Australische Gespenstschrecken zusammenhalten?
Kurz gesagt: Ja kann man! Bei den Tieren ist es möglich sowohl mehrere Männchen, als auch mehrere Weibchen zusammenzuhalten. Allerdings sollte man die Größe der Gespenstschrecken bedenken. Ebenfalls wichtig zu beachten, ist dabei natürlich auch die Größe der Terrarien in denen man die Insekten halten möchte.
Das perfekte Terrarium für die Australische Gespenstschrecke
Die Haltungsbedingungen der Australischen Gespenstschrecke sind recht einfach umzusetzen. Da die Tiere sich nicht allzu viel bewegen, ist auch kein großes Terrarium nötig. Dennoch sollte natürlich jeder, der sich für die Terraristik und deren Tiere interessiert, daran interessiert sein, ihnen so viel Platz, wie möglich zur Verfügung zu stellen.
Für ein Pärchen würde ich dir eine Mindestgröße von circa 40x40x50 (BxLxH) Zentimetern empfehlen. Wenn du natürlich eine größere Anzahl an Tieren halten willst, sollte das Terrarium entsprechend größer sein.
Die richtige Temperatur im Terrarium
Was die Temperatur der Terrarien betrifft ist Extatosoma tiaratum ebenfalls sehr anspruchslos. Die ideale Temperatur sollte zwischen 20 und 30 Grad Celsius liegen. Mit anderen Worten Zimmertemperatur. Solltest du die Tiere in einem Raum mit niedriger Temperatur halten wollen, solltest du natürlich noch eine kleine Wärmequelle wie einen Heizdraht*, eine Heizmatte* oder eine kleine Wärmelampe* installieren.
Da Australische Gespenstschrecken Dämmerungs- und Nachtaktiv sind, muss auch keine spezielle Beleuchtung im Terrarium vorhanden sein. Hierbei reicht das Tageslicht, was ins Zimmer fällt oder alternativ kleine LED’s*.
Die richtige Luftfeuchtigkeit im Terrarium
Was die Luftfeuchtigkeit angeht, sind die Tiere schon etwas anspruchsvoller. Hier sollte eine konstante Feuchtigkeit von circa 60 bis 80 Prozent gehalten werden. Bei einem kleinen Terrarium schafft man das aber in der Regel, wenn man einmal am Tag mit einem Zerstäuber* kräftig rein sprüht.
Die Einrichtung für das Terrarium
Auch was die Einrichtung betrifft gestaltet sich die Gespenstschrecken-Haltung sehr einfach. Als Bodengrund kann man nämlich einfache Küchenrollen nehmen. Da sich das Insekt sowieso nie am Boden aufhält, ist das am einfachsten in der Pflege.
Alternativ kann man natürlich auch Erde* oder Kokoshumus* als Bodengrund verwenden. Der Vorteil dabei ist, dass dieser nochmal zusätzlich Feuchtigkeit speichert und spendet. Allerdings ist die Pflege hierbei dann etwas aufwändiger.
Das richtige Futter für die Australische Gespenstschrecke
Auch die Beschaffung von Futter ist bei diesen Haustieren besonders einfach. Hierfür musst du nicht mal Geld ausgeben. Da Gespenstschrecken reine Pflanzenfresser sind und ihre Ernährung hauptsächlich aus Blättern besteht, sind diese Tiere besonders einfach in der Haltung.
Die Tiere fressen Brombeer-Blätter, die man in Deutschland quasi überall findet. Sowohl im Wald, als auch auf Wiesen und Feldern kommen Brombeeren vor. Von diesen Pflanzen kannst du vorsichtig einige Äste entfernen und diese mit einem Glas Wasser ins Terrarium stellen. Anschließend kannst du beobachten, wie die Gespenstschrecken die Blätter fressen.
In der Regel solltest du alle ein bis zwei Wochen neue Zweige die frische Blätter tragen in das Terrarium stellen. Der passende Zeitpunkt kommt natürlich auch immer darauf an, ob diese abgefressen wurden oder angetrocknet sind.
Die Zucht der Australischen Gespenstschrecke
Der Schwierigkeitsgrad bei der Zucht dieses Tieres ist sehr gering. Da diese und viele weitere Arten der Phasmatodea zur Jungfernzeugung (Parthenogenese) fähig sind, brauchst du dafür nicht mal ein Männchen. Die Weibchen legen ungefähr zwei Wochen nach ihrer letzten Häutung (der Adulthäutung) in ihrem Leben circa 500 Eier.
Man sollte allerdings wissen, dass Eier aus parthenogenetischer Zeugung nur weibliche Tiere hervorbringen. Man könnte quasi sagen, dass sich das Muttertier durch die Eier klont.
Abgesehen davon kann es auch über mehrere Generationen passieren, dass die Jungtiere Fehler im Gencode entwickeln. Wenn man also richtig züchten möchte, sollte man ein Männchen dazusetzen.
Übrigens: Die weiblichen Tiere schleudern die Eier mit ruckartigen Bewegungen Richtung Boden. Von da kannst du sie aufsammeln und in einen Inkubator legen. Als Inkubator kannst du eine belüftete Plastikbox nehmen. In diese Legst du ein Stück Küchenrolle und besprühst die Eier immer mal wieder leicht. Vergiss aber nicht das Papier alle paar Tage zu wechseln, da sich sonst Schimmel bilden könnte.
Extatosoma tiaratum Lichen-Form
Australische Gespenstschrecken haben innerhalb ihrer eigenen Gattung noch einmal verschiedene Arten. Die Arten unterscheiden sich hierbei vor allem beim Aussehen. Eine der beliebtesten Arten in der Haltung ist dabei wohl die Extatosoma tiaratum Lichen-Form.
Das Wort „Lichen“ kommt übrigens aus dem Englischen und bedeutet übersetzt so viel wie „Flechte“. Und wenn man sich diese Exoten so ansieht, dann passt dieser Name wie die Faust aufs Auge!
Die weiße Farbe der Lichen erinnert weniger an Laub, sondern vielmehr an ein Flechtengewächs. Flechten im Terrarium anzubringen ist übrigens auch ratsam bei der Haltung dieser speziellen Art.
Viele Halter beschreiben, dass durch das Anbringen von Flechten die Farbgebung der Tiere nochmal stärker rauskommt. Naturflechten kannst du dir einfach online bestellen und dann beispielsweise mit Heißkleber im Terrarium anbringen.
Was das Futter und die Haltungsbedingungen angeht, unterscheidet sich die Extatosoma tiaratum Lichen-Form nicht von den anderen Arten der Gespenstschrecken.
Australische Gespenstschrecke für Anfänger geeignet?
Diese Frage kann man klar mit Ja beantworten. Selbst für Kinder sind diese Tiere unter Anleitung gut geeignet. Sie sind sehr unkompliziert im Bezug auf Haltung, Pflege und im generellen Umgang.
Ich freue mich, wenn ich dir mit diesem Artikel einige für dich nützliche Informationen mitgeben konnte. Solltest du noch Fragen haben, stell sie mir gerne in den Kommentaren oder per E Mail!
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